Krankheiten Jagdhunde
Hunde, besonders die "zivilisierten" unserer Zeit, können an vielen Krankheiten leiden. Ein Jäger muss jedoch nicht alle diese Krankheiten kennen. Zeigt ein Hund über ein oder zwei Tage ungewöhnliches Verhalten, sollte immer ein Tierarzt aufgesucht werden. Selbstbehandlungen, insbesondere mit menschlichen Medikamenten, sind gefährlich und unverantwortlich. Dennoch ist es wichtig, wegen der nötigen Vorsorge die wichtigsten Infektionskrankheiten zu kennen.

Grundimmunisierung
Die beschriebenen wichtigen Krankheiten können nur durch eine Grundimmunisierung bekämpft werden, gefolgt von regelmäßigen Wiederholungsimpfungen. Bei Hundeausstellungen, Prüfungen oder grenzüberschreitendem Reiseverkehr muss oft nachgewiesen werden, dass der Hund gegen bestimmte Infektionskrankheiten immunisiert ist. Der dreisprachige Internationale Impfpass dient als Nachweis. Dieser Pass enthält Angaben zum Hund, zum Züchter, Eigentümer und zur Tätowierungsnummer sowie Rubriken für die Schutzimpfungen gegen Tollwut, Staupe, Parvovirose, Zwingerhusten, Hepatitis und Leptospirose. Er enthält auch Formblätter für die amtliche tierärztliche Gesundheitsbescheinigung für die Ein- oder Durchfuhr von Hunden sowie Hinweise zur Grundimmunisierung und den Wiederholungsimpfungen.
Vor dem Absetzen der Welpen sollten diese gegen SHLPT geimpft sein; manche Tierärzte impfen gegen Tollwut erst später. Mit etwa 12 bis 14 Wochen sollten die ersten Nachimpfungen erfolgen und dann nach einem Plan des Tierarztes in bestimmten Abständen wiederholt werden. Die Pharmaindustrie bietet verschiedene Kombinationsmöglichkeiten der Impfstoffe an, bis hin zu einer Einmalimpfung gegen mehrere Krankheiten wie Staupe, Hepatitis, Tollwut, Parvovirose und Zwingerhusten.
Viruserkrankungen

Aujeszkysche Krankheit
Parameter | Details |
Name der Krankheit | Aujeszkysche Krankheit |
Erreger | Pseudorabies-Virus (Suid Herpesvirus 1) |
Übertragung | Kontakt mit infizierten Schweinen, rohem Schweinefleisch oder kontaminierten Oberflächen |
Inkubationszeit | 2 bis 9 Tage |
Symptome | - Starker Juckreiz (Pruritus), insbesondere an Kopf und Hals - Unruhe und Aggression - Fieber - Lähmungen - Atembeschwerden - Krämpfe |
Diagnose | - Klinische Symptome - Laboruntersuchungen (PCR, Virusisolierung) |
Behandlung | Keine spezifische Behandlung; Krankheit ist meist tödlich |
Prävention | - Vermeidung des Kontakts mit Schweinen und rohem Schweinefleisch - Hygiene und Desinfektion |
Anmerkungen | Aujeszkysche Krankheit ist keine Zoonose, das bedeutet, sie ist für den Menschen nicht ansteckend |
Welpensterben
Parameter | Details |
Name der Krankheit | Welpensterben (Neonatale Mortalität) |
Erreger/ Ursachen | - Infektionen (bakteriell, viral, parasitär) - Mangelnde Hygiene - Angeborene Defekte - Mutterbedingte Faktoren (Mangel an Milch, Infektionen der Mutter) |
Betroffene Altersgruppe | Neugeborene Welpen bis zu einem Alter von wenigen Wochen |
Übertragung | - Muttertier - Umgebung (unsauberes Wurfkisten, unzureichende Hygiene) |
Inkubationszeit | Variiert je nach Erreger |
Symptome | - Schwäche und Apathie - Atembeschwerden - Blasses Zahnfleisch - Durchfall - Erbrechen - Dehydration - Mangelnde Gewichtszunahme |
Diagnose | - Klinische Untersuchung - Laboruntersuchungen (Bluttests, Kotproben, Sektionen) |
Behandlung | - Antibiotika bei bakteriellen Infektionen - Flüssigkeitstherapie - Wärmeunterstützung - Angepasste Fütterung (Milchersatz) |
Prävention | - Strikte Hygiene im Wurfbereich - Regelmäßige tierärztliche Kontrolle - Ausgewogene Ernährung der Mutter - Impfungen der Mutter (falls möglich) |
Anmerkungen | Schnelle tierärztliche Behandlung ist entscheidend, um die Überlebenschancen der Welpen zu erhöhen |
Tollwut
An erster Stelle steht die Tollwut, da sie für den Menschen besonders gefährlich ist. Diese Krankheit wird von einem extrem widerstandsfähigen Virus verursacht. Verstorbene Tiere können noch wochenlang ansteckend sein. Auch das Einfrieren eines Tieres, wie beispielsweise eines Fuchses, tötet das Virus nicht ab – die Kälte konserviert es sogar. Nur Temperaturen über 60 °C können das Virus zerstören.
Das Virus wird hauptsächlich durch den Speichel eines infizierten Tieres übertragen, der mit einer offenen Wunde in Kontakt kommt, meist durch Bisse. Wichtig ist, dass der Speichel bereits einige Tage vor dem Auftreten der Tollwutsymptome ansteckend sein kann. Das Virus wandert entlang der Nervenbahnen zum Gehirn, wo die Krankheitssymptome auftreten.
Die Inkubationszeit variiert je nach Virusmenge und Infektionsstelle. Beim Hund beträgt sie 20 bis 60 Tage, beim Menschen in der Regel zwei bis drei Wochen, kann aber bis zu neun Monate dauern. Im ersten Stadium der klassischen Tollwut, das etwa ein bis drei Tage dauert, zeigen sich Verhaltensänderungen wie starke Erregungszustände oder das Fressen ungenießbarer Dinge. Im folgenden Stadium der Raserei, das bis zu drei Tage dauern kann, treten Schluckbeschwerden, Speichelfluss und krampfartige Lähmungen auf.
Hunde bewegen sich weit umher und zeigen oft Angriffs- und Beißlust, wobei sie nicht mehr zwischen fremden und bekannten Personen unterscheiden. Im letzten Stadium, das etwa drei bis vier Tage dauert, treten Lähmungserscheinungen auf. Die Tiere werden apathisch, die Körperfunktionen brechen zusammen, bis der Hund schließlich stirbt. Es gibt auch die stille Wut, bei der die Symptome weniger auffällig sind, was sie besonders gefährlich für den Menschen macht und eine genaue Beobachtung der Hunde erforderlich macht.
Es gibt jetzt die Möglichkeit, Hunde prophylaktisch gegen Tollwut impfen zu lassen. Ein Welpe wird im Alter von acht Wochen normalerweise noch nicht geimpft, da die erste Impfung etwa mit zwölf Wochen erfolgen soll. Die Impfung muss in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, um die Immunität aufrechtzuerhalten. Wiederholungsimpfungen im Abstand von jeweils einem Jahr sind trotz längerer Wirksamkeit zu empfehlen. Tollwutgeimpfte Hunde können dennoch Überträger bleiben. Schutzimpfungen, die jünger als vier Wochen und älter als ein Jahr sind, gelten beim grenzüberschreitenden Reiseverkehr und bei Hundeprüfungen als nicht ausreichend. Besteht beim Menschen der Verdacht einer Infektion, muss er sich ebenfalls einer Impfung unterziehen. Auch für Menschen gibt es jetzt die Möglichkeit einer prophylaktischen Impfung.
Parameter | Details |
Name der Krankheit | Tollwut (Rabies) |
Erreger | Rabiesvirus (ein Lyssavirus) |
Übertragung | Durch Bisse oder Kratzer von infizierten Tieren, Kontakt mit infiziertem Speichel |
Inkubationszeit | 20 bis 60 Tage beim Hund (kann aber auch variieren) |
Symptome | - Verhaltensänderungen - Unruhe und Aggression - Übermäßiger Speichelfluss - Schluckbeschwerden - Krampfartige Lähmungen - Apathie im Spätstadium |
Diagnose | - Klinische Symptome - Laboruntersuchungen (PCR, Virusisolierung aus Gehirngewebe post mortem) |
Behandlung | Keine spezifische Behandlung; Krankheit ist tödlich |
Prävention | - Prophylaktische Impfung - Vermeidung von Kontakt mit wilden Tieren |
Gesetzliche Regelungen | Impfpflicht in vielen Ländern für Hunde |
Zoonose | Ja, kann auf Menschen übertragen werden |
Anmerkungen | Impfungen sind sehr effektiv in der Prävention, aber geimpfte Hunde können dennoch Virusüberträger sein |
Staupe
Seit Jahrhunderten ist die Staupe in Europa bekannt, deren Virus 1905 entdeckt wurde. Das Virus kann den Hund praktisch überall befallen und dringt durch den Darm oder die Atmungsorgane in den Körper ein. Nach einer Inkubationszeit von etwa einer Woche verbreitet es sich im gesamten Organismus. Typische Symptome sind zwei kurz anhaltende Fieberperioden, mangelnde Fresslust, Desinteresse und Niedergeschlagenheit sowie Nasen- und Tränenausfluss bei entzündeten Bindehäuten. Es gibt verschiedene Formen der Staupe mit unterschiedlichen Erscheinungsbildern und Folgen. Die einzige sichere Vorbeugung ist die immunisierende Impfung.
Staupe ist keine "Kinderkrankheit" der Hunde; jeder nicht immune Hund kann daran erkranken, wobei Welpen und Junghunde im ersten Lebensjahr am meisten gefährdet sind.
Parameter | Details |
Name der Krankheit | Staupe (Canine Distemper) |
Erreger | Canines Staupevirus (CDV) |
Übertragung | - Direkter Kontakt mit infizierten Tieren - Tröpfcheninfektion - Kontakt mit kontaminierten Oberflächen |
Inkubationszeit | 3 bis 6 Tage |
Symptome | Allgemein: - Fieber - Apathie - Appetitlosigkeit Respiratorisch: - Nasenausfluss - Husten - Atembeschwerden Gastrointestinal: - Erbrechen - Durchfall Neurologisch: - Muskelzuckungen - Krämpfe - Lähmungen Dermal: - Verhornung der Pfotenballen und Nasenspiegel |
Diagnose | - Klinische Symptome - Laboruntersuchungen (Bluttests, PCR, Antikörpernachweis) |
Behandlung | - Symptomatische Behandlung - Antibiotika zur Vermeidung von Sekundärinfektionen - Flüssigkeitstherapie - Antikonvulsiva bei Krämpfen |
Prävention | - Regelmäßige Impfung (Grundimmunisierung und Wiederholungsimpfungen) - Quarantäne infizierter Hunde |
Anmerkungen | Die Krankheit ist hoch ansteckend und kann tödlich verlaufen. Besonders gefährdet sind Welpen und nicht geimpfte Hunde. |
Hepatitis
Ein ähnliches Krankheitsbild wie die Staupe hat die infektiöse Leberentzündung (Hepatitis), eine andere gefährliche Viruserkrankung. Das Virus kommt in allen Körperflüssigkeiten des Hundes vor, und die Ansteckung erfolgt direkt durch Kontakt mit diesen Ausscheidungen. Etwa drei bis neun Tage nach der Infektion verweigern die Hunde das Futter, die Schleimhäute im Nasen-, Mund- und Rachenraum entzünden sich, und die Hunde leiden unter starkem Durst, Erbrechen und hohem Fieber, wobei insbesondere die Leber stark entzündet ist. Etwa 20 Prozent der befallenen Hunde sterben. Auch hier ist eine vorbeugende Impfung erforderlich. Ein Hund, der die Krankheit überstanden hat, ist für lange Zeit immun.
Parameter | Details |
Name der Krankheit | Hepatitis (insbesondere infektiöse Hepatitis bei Hunden - HCC) |
Erreger | Canines Adenovirus Typ 1 (CAV-1) |
Übertragung | - Direkter Kontakt mit infizierten Tieren - Kontakt mit Urin, Kot oder Speichel infizierter Tiere |
Inkubationszeit | 4 bis 9 Tage |
Symptome | - Fieber - Appetitlosigkeit - Erbrechen - Durchfall - Bauchschmerzen - Gelbsucht (Ikterus) - Vergrößerte Leber - Schleimhäute können blass oder gelblich sein |
Diagnose | - Klinische Untersuchung - Blutuntersuchungen (Leberwerte, Antikörpernachweis) - Ultraschall - PCR (Polymerase-Kettenreaktion) zum Nachweis des Virus |
Behandlung | - Symptomatische Behandlung (Flüssigkeitstherapie, Schmerzmittel) - Antibiotika zur Verhinderung sekundärer bakterieller Infektionen - Unterstützung der Leberfunktion (Hepatoprotektiva) |
Prävention | - Impfung gegen Canines Adenovirus (Teil der Standardimpfungen für Hunde) - Gute Hygiene und Quarantäne für infizierte Tiere |
Prognose | - Varriert je nach Schwere der Infektion - Einige Hunde können sich vollständig erholen, während andere an Komplikationen sterben können |
Anmerkungen | - Geimpfte Hunde können CAV-1 verbreiten, ohne selbst Symptome zu zeigen - Erkrankte Hunde, die sich erholen, können lebenslange Immunität entwickeln |
Zwingerhusten
Parvovirose und Zwingerhusten, eine erst in jüngerer Zeit bekannt gewordene Erkrankung, wird durch ein Parvovirus verursacht und verläuft in zwei Formen, je nachdem, ob Saugwelpen oder ältere Hunde betroffen sind. Auffällig sind starkes Erbrechen und blutige Durchfälle. Bei jüngeren Hunden steigt die Temperatur. Ohne schnelle Behandlung kann die Krankheit innerhalb weniger Tage oder Stunden zum Tod führen. Übersteht der Hund die Krankheit, bleibt er lange immun. Es gibt nun auch einen wirksamen Impfstoff gegen diese Krankheit.
Zwingerhusten, ähnlich der Grippe beim Menschen, tritt in Wellen auf und betrifft vor allem jüngere Hunde. Auch dagegen ist eine prophylaktische Impfung möglich.
Parameter | Details |
Name der Krankheit | Zwingerhusten (Infektiöse Tracheobronchitis) |
Erreger | - Bakterien (Bordetella bronchiseptica) - Viren (Canines Parainfluenzavirus, Canines Adenovirus Typ 2) - Andere Erreger |
Übertragung | - Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen) - Direkter Kontakt mit infizierten Hunden - Kontakt mit kontaminierten Oberflächen |
Inkubationszeit | 2 bis 10 Tage |
Symptome | - Trockener, hackinger Husten - Würgereiz und Hustenanfälle - Nasenausfluss - Niesen - Leichtes Fieber - In schweren Fällen: Pneumonie |
Diagnose | - Klinische Symptome - Ausschluss anderer Atemwegserkrankungen - Labortests (Abstriche, Bluttests) |
Behandlung | - Antibiotika bei bakteriellen Infektionen - Hustenstiller - Entzündungshemmende Medikamente - Inhalationen - Ruhe und Isolation |
Prävention | - Impfungen gegen Bordetella bronchiseptica, Canines Parainfluenzavirus und Canines Adenovirus Typ 2 - Gute Hygiene und Belüftung in Zwingern - Vermeidung von Kontakt mit infizierten Hunden |
Anmerkungen | Zwingerhusten ist hoch ansteckend, besonders in Umgebungen mit vielen Hunden (Zwinger, Hundepensionen, Hundeausstellungen) |
Parvovirose
Parameter | Details |
Name der Krankheit | Parvovirose |
Erreger | Canines Parvovirus (CPV) |
Übertragung | Direkter Kontakt mit infiziertem Kot oder kontaminierten Oberflächen, Gegenständen und Menschen |
Inkubationszeit | 3 bis 7 Tage |
Symptome | - Starkes Erbrechen - Blutiger Durchfall - Fieber - Appetitlosigkeit - Lethargie - Dehydration |
Diagnose | - Klinische Symptome - Labortests (ELISA, PCR, Virusisolierung) |
Behandlung | - Intensive Pflege - Flüssigkeitstherapie - Antibiotika zur Verhinderung von Sekundärinfektionen - Antiemetika und Magenschutz |
Prävention | - Impfungen (ab 6-8 Wochen, dann in regelmäßigen Abständen) - Strikte Hygiene - Isolation infizierter Tiere |
Prognose | Variiert; bei frühzeitiger Behandlung können Hunde überleben, aber die Krankheit ist oft tödlich |
Anmerkungen | Junge Welpen und ungeimpfte Hunde sind am meisten gefährdet; die Krankheit ist hoch ansteckend |
Bakterielle Erkrankungen

Salmonellose
Parameter | Details |
Name der Krankheit | Salmonellose |
Erreger | Bakterien der Gattung Salmonella |
Übertragung | - Fäkal-orale Route - Kontaminierte Lebensmittel oder Wasser - Kontakt mit infizierten Tieren |
Inkubationszeit | 6 Stunden bis 5 Tage |
Symptome | - Durchfall, oft blutig - Erbrechen - Fieber - Appetitlosigkeit - Lethargie - Dehydration - Bauchschmerzen |
Diagnose | - Stuhlproben und Kulturen - Bluttests - Klinische Symptome |
Behandlung | - Flüssigkeits- und Elektrolytersatz - Antibiotika (nur in schweren Fällen) - Probiotika |
Prävention | - Gute Hygiene und Desinfektion - Vermeidung von rohem Fleisch und kontaminierten Lebensmitteln - Regelmäßige Reinigung der Futter- und Wassernäpfe |
Anmerkungen | Salmonellose kann auf den Menschen übertragen werden (Zoonose). Sorgfältige Hygiene ist daher besonders wichtig. |
Leptospirose
Eine weitere gefährliche Infektionskrankheit ist die Leptospirose, die auch für den Menschen gefährlich ist. Die Erreger, winzige fadenförmige Bakterien, sind in fast allen Gewässern anzutreffen. Sie verursachen bei Menschen und Tieren unterschiedliche Krankheitsbilder. Bei einer Hundeausstellung 1899 in Stuttgart wurde die Krankheit erstmals beschrieben und wird seitdem "Stuttgarter Hundeseuche" genannt. Da Jagdhunde häufig aus stehenden oder langsam fließenden, schmutzigen Gewässern trinken oder Infektionsträger wie Ratten und Mäuse fangen, ist eine vorbeugende Impfung dringend zu empfehlen.
Parameter | Details |
Name der Krankheit | Leptospirose |
Erreger | Leptospira-Bakterien (verschiedene Serovare) |
Übertragung | - Kontakt mit kontaminiertem Wasser oder Boden - Kontakt mit Urin infizierter Tiere - Aufnahme durch Wunden oder Schleimhäute |
Inkubationszeit | 4 bis 12 Tage |
Symptome | - Fieber - Erbrechen - Durchfall - Appetitlosigkeit - Lethargie - Gelbsucht (Ikterus) - Muskelzittern - Schmerzen (besonders im Bauchbereich) - Nieren- und Leberfunktionsstörungen |
Diagnose | - Klinische Symptome - Bluttests (Serologie, PCR) - Urintests |
Behandlung | - Antibiotika (z.B. Doxycyclin, Penicillin) - Unterstützende Therapie (Flüssigkeitstherapie, Schmerzmanagement) |
Prävention | - Impfung - Vermeidung von Kontakt mit kontaminiertem Wasser - Kontrolle von Nagetieren |
Anmerkungen | - Zoonose: Übertragung auf Menschen möglich - Wichtig für Jagd- und Arbeitshunde aufgrund erhöhter Exposition gegenüber potenziell kontaminierten Umgebungen |
Parasitäre Erkrankungen


Flöhe

Parameter | Details |
Name der Erkrankung | Flohbefall (Flohdermatitis) |
Erreger | Ctenocephalides felis (Katzenfloh, der häufigste Floh bei Hunden) |
Übertragung | - Direkter Kontakt mit infizierten Tieren - Kontakt mit kontaminierten Umgebungen |
Symptome | - Juckreiz und Kratzen - Rötung und Hautreizungen - Haarausfall - Kleine, dunkle Flohkotpartikel auf der Haut - Allergische Reaktionen (Flohallergiedermatitis) |
Diagnose | - Sichtbare Flöhe oder Flohkot auf dem Hund - Hauttests bei allergischen Reaktionen |
Behandlung | - Flohshampoos und -bäder - Spot-on-Präparate - Orale Medikamente - Flohhalsbänder - Behandlung der Umgebung (Staubsaugen, Waschmittel, Insektizide) |
Prävention | - Regelmäßige Flohprophylaxe (Spot-on-Präparate, Flohhalsbänder) - Saubere Umgebung (Waschen von Hundebetten und Decken) - Regelmäßige Kontrolle auf Flöhe |
Anmerkungen | Flöhe können Bandwürmer übertragen, daher ist auch eine Entwurmung oft sinnvoll. |
Läuse

Parameter | Details |
Name der Krankheit | Läusebefall (Pedikulose) |
Erreger | Läuse (z.B. Trichodectes canis, Linognathus setosus) |
Übertragung | Direkter Kontakt mit infizierten Tieren oder kontaminierten Gegenständen |
Inkubationszeit | Läuse können innerhalb weniger Tage nach Kontakt sichtbar werden |
Symptome | - Starker Juckreiz - Kratzen und Beißen der Haut - Haarausfall - Hautrötungen und Entzündungen - Sichtbare Läuse oder Nissen im Fell |
Diagnose | - Klinische Untersuchung - Sichtbare Läuse oder Nissen im Fell |
Behandlung | - Insektizide Shampoos und Sprays - Topische und systemische Insektizide - Reinigung und Desinfektion von Umgebung und Bettzeug |
Prävention | - Regelmäßige Fellpflege und Kontrolle - Vermeidung des Kontakts mit infizierten Tieren - Saubere Umgebung und Bettzeug |
Anmerkungen | Läuse sind wirtspezifisch, das bedeutet, sie befallen meist nur eine Tierart und sind nicht auf den Menschen übertragbar |
Milben

Parameter | Details |
Name der Erkrankung | Milbenbefall (Akarose) |
Erreger | Verschiedene Milbenarten, u.a. Sarcoptes scabiei (Räudemilben), Demodex canis (Demodex-Milben), Otodectes cynotis (Ohrmilben), Cheyletiella spp. (Pelzmilben) |
Übertragung | Direkter Kontakt mit infizierten Tieren, kontaminierter Umgebung oder Gegenständen |
Inkubationszeit | Variiert je nach Milbenart, in der Regel einige Tage bis Wochen |
Symptome | - Starker Juckreiz - Rötungen und Hautausschlag - Haarausfall - Schuppenbildung - Krusten und Hautverdickungen - Ohrentzündungen (bei Ohrmilben) |
Diagnose | - Klinische Untersuchung - Hautgeschabsel zur Mikroskopie - Untersuchung von Ohrsekreten (bei Ohrmilben) |
Behandlung | - Topische Behandlungen (Shampoos, Salben) - Systemische Behandlungen (Tabletten, Injektionen) - Behandlung der Umgebung (Reinigung und Desinfektion) |
Prävention | - Regelmäßige Fellpflege - Vermeidung von Kontakt mit infizierten Tieren - Saubere Umgebung und Schlafplätze |
Anmerkungen | Einige Milbenarten können auf den Menschen übergehen (zoonotisch), daher ist Hygiene wichtig |
Zecken

Parameter | Details |
Name der Erkrankung | Zeckenbefall |
Erreger | Zecken (hauptsächlich Ixodes ricinus, Dermacentor reticulatus, Rhipicephalus sanguineus) |
Übertragung | Durch den Biss von Zecken |
Inkubationszeit | Zecken können sofort nach dem Biss Krankheiten übertragen |
Symptome | - Sichtbare Zecken auf der Haut - Hautrötungen und Schwellungen - Juckreiz und Reizungen - Fieber - Lethargie - Appetitlosigkeit - Gelenkschmerzen |
Mögliche Krankheiten | - Borreliose - Anaplasmose - Babesiose - Ehrlichiose |
Diagnose | - Sichtprüfung auf Zecken - Bluttests zur Diagnose von durch Zecken übertragenen Krankheiten |
Behandlung | - Manuelles Entfernen der Zecken - Antibiotika bei bakteriellen Infektionen - Spezifische Behandlung je nach übertragener Krankheit |
Prävention | - Zeckenschutzmittel (Halsbänder, Spot-on Präparate, orale Medikamente) - Regelmäßige Kontrolle und Entfernung von Zecken - Vermeidung von Gebieten mit hohem Zeckenaufkommen |
Anmerkungen | Zecken können ernsthafte Krankheiten übertragen. Regelmäßige Kontrolle und Vorbeugung sind entscheidend für die Gesundheit des Hundes. |
Endoparasiten Hund

Spulwürmer

Parameter | Details |
Name der Krankheit | Spulwürmer (Toxocariasis) |
Erreger | Toxocara canis (Hauptsächlich), Toxascaris leonina |
Übertragung | - Aufnahme von Wurmeiern aus der Umgebung - Übertragung über die Muttermilch - Plazentare Übertragung (von der Mutter auf die Welpen) |
Inkubationszeit | 2 bis 4 Wochen |
Symptome | - Erbrechen - Durchfall - Abmagerung - Aufgeblähter Bauch (vor allem bei Welpen) - Husten (wenn Larven die Lunge passieren) - Lethargie |
Diagnose | - Kotuntersuchung (Mikroskopischer Nachweis von Wurmeiern) - Klinische Symptome |
Behandlung | - Entwurmungsmittel (Anthelminthika, z.B. Fenbendazol, Pyrantel, Milbemycin) |
Prävention | - Regelmäßige Entwurmung (besonders bei Welpen und trächtigen Hündinnen) - Hygiene (Entfernung von Hundekot aus der Umgebung) - Vermeidung von Kontakt zu infizierten Tieren |
Anmerkungen | Spulwürmer können auch auf den Menschen übertragen werden und zu Erkrankungen führen (Zoonose) |

Bandwürmer

Parameter | Details |
Name der Krankheit | Bandwurminfektion (Cestodiasis) |
Erreger | Verschiedene Bandwurmarten, z.B. Taenia spp., Dipylidium caninum, Echinococcus spp. |
Übertragung | - Aufnahme von infizierten Zwischenwirten (Flöhe, Nagetiere, rohes Fleisch) - Kontakt mit kontaminiertem Boden oder Wasser |
Inkubationszeit | Wochen bis Monate, abhängig vom Lebenszyklus des Bandwurms |
Symptome | - Gewichtsverlust - Durchfall - Erbrechen - Bauchschmerzen - Juckreiz im Analbereich (typisches "Schlittenfahren") |
Diagnose | - Sichtbarer Nachweis von Wurmsegmenten im Kot oder um den Anus - Mikroskopische Untersuchung von Kotproben |
Behandlung | - Entwurmungsmittel (Anthelminthika) wie Praziquantel, Fenbendazol |
Prävention | - Regelmäßige Entwurmung - Flohbekämpfung - Vermeidung des Verzehrs von rohem Fleisch - Hygienische Maßnahmen |
Anmerkungen | Bandwurminfektionen können auch auf den Menschen übertragbar sein (Zoonose), insbesondere Echinococcus spp. |


Toxoplasmose

Parameter | Details |
Name der Krankheit | Toxoplasmose |
Erreger | Toxoplasma gondii (ein intrazellulärer Parasit) |
Übertragung | - Aufnahme von sporulierten Oozysten aus kontaminierter Umgebung - Verzehr von rohem oder unzureichend gekochtem Fleisch, das Gewebezysten enthält |
Inkubationszeit | 5 bis 23 Tage (abhängig vom Infektionsweg) |
Symptome | - Fieber - Lethargie - Atembeschwerden - Husten - Muskelentzündungen - Neurologische Störungen (z. B. Ataxie, Krämpfe) - Augenentzündungen (Uveitis, Retinitis) |
Diagnose | - Serologische Tests (Nachweis von Antikörpern) - PCR (Nachweis von T. gondii-DNA) - Histopathologische Untersuchung (bei Gewebeproben) |
Behandlung | - Antibiotika (z. B. Clindamycin) - Unterstützende Maßnahmen je nach Symptomen (z. B. Flüssigkeitstherapie) |
Prävention | - Vermeidung des Verzehrs von rohem Fleisch - Hygiene im Umgang mit Katzenkot (Hauptreservoir von T. gondii) |
Anmerkungen | Toxoplasmose kann auch auf den Menschen übertragen werden, besonders gefährlich für Schwangere und immungeschwächte Personen. Hunde sind in der Regel weniger empfänglich als Katzen. |
Weitere Erkrankungen - Jagdhunde

Hüftdysplasie (HD)
Parameter | Details |
Name der Krankheit | Hüftdysplasie (HD) |
Erreger/ Ursachen | - Genetische Veranlagung - Schnelles Wachstum - Übergewicht - Übermäßige Belastung - Ernährungsfaktoren |
Betroffene Altersgruppe | Häufig bei jungen Hunden während des Wachstums; Symptome können sich im Alter verschlimmern |
Übertragung | Genetisch vererbbar |
Inkubationszeit | Langsam entwickelnd; Symptome können schon im Welpenalter auftreten, meist jedoch erst im Erwachsenenalter sichtbar |
Symptome | - Schmerzen in der Hüfte - Bewegungsunlust - Hinken - Schwäche in den Hinterbeinen - Schwierigkeiten beim Aufstehen - Verminderte Aktivität |
Diagnose | - Klinische Untersuchung - Röntgenaufnahmen der Hüften - Beurteilung durch einen Tierorthopäden |
Behandlung | - Gewichtsmanagement - Schmerzmedikation - Physiotherapie - Nahrungsergänzungsmittel (z.B. Glucosamin, Chondroitin) - Chirurgische Eingriffe (z.B. Femurkopfresektion, Hüftgelenksersatz) |
Prävention | - Zucht aus genetisch gesunden Linien - Kontrolliertes Wachstum - Ausgewogene Ernährung - Vermeidung von Übergewicht |
Anmerkungen | HD ist eine lebenslange Erkrankung, die durch eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren verursacht wird. Frühzeitige Diagnose und Behandlung können die Lebensqualität des Hundes erheblich verbessern. |

Fassbeinigkeit und Kuhhessigkeit

Parameter | Fassbeinigkeit | Kuhhessigkeit |
Name der Erkrankung | Fassbeinigkeit (Bow-leggedness) | Kuhhessigkeit (Cow-hocked) |
Beschreibung | Abnorme Krümmung der Vorderbeine, die nach außen bogenförmig erscheinen | Fehlstellung der Hinterbeine, bei der die Sprunggelenke nach innen zeigen und die Pfoten nach außen |
Ursachen | - Genetische Veranlagung - Übergewicht - Schnelles Wachstum - Verletzungen | - Genetische Veranlagung - Schwache Bänder und Sehnen - Schlechte Haltung und Pflege |
Symptome | - Sichtbare Biegung der Vorderbeine nach außen - Unregelmäßiger Gang - Eventuelle Schmerzen | - Sichtbare Biegung der Hinterbeine nach innen - Unregelmäßiger Gang - Eventuelle Schmerzen |
Diagnose | - Klinische Untersuchung - Röntgenaufnahmen | - Klinische Untersuchung - Röntgenaufnahmen |
Behandlung | - Gewichtsmanagement - Physiotherapie - In schweren Fällen chirurgische Korrektur | - Physiotherapie - Anpassung der Bewegung - In schweren Fällen chirurgische Korrektur |
Prävention | - Ausgewogene Ernährung - Vermeidung von Übergewicht - Schonung in der Wachstumsphase | - Ausgewogene Ernährung - Regelmäßige Bewegung zur Stärkung der Muskulatur |
Anmerkungen | Kann die Beweglichkeit und Lebensqualität des Hundes beeinträchtigen, daher ist frühzeitige Erkennung und Behandlung wichtig | Kann die Beweglichkeit und Lebensqualität des Hundes beeinträchtigen, daher ist frühzeitige Erkennung und Behandlung wichtig |
Entropium (Rollauge) bei Hunden
Parameter | Details |
Name der Krankheit | Entropium (Rollauge) |
Beschreibung | Ein Zustand, bei dem das Augenlid nach innen rollt, wodurch die Wimpern und Haut am Auge reiben |
Betroffene Altersgruppe | Kann in jedem Alter auftreten, häufig bei jungen Hunden und bestimmten Rassen |
Risikofaktoren | - Genetische Veranlagung - Bestimmte Hunderassen (z.B. Shar Pei, Bulldoggen, Chow-Chow) - Narbenbildung oder Augenverletzungen |
Symptome | - Augentränen - Rötung des Auges - Schmerzen und Reizung - Häufiges Blinzeln - Geschwüre auf der Hornhaut |
Diagnose | - Klinische Untersuchung durch einen Tierarzt - Beobachtung der Augen und Augenlider |
Behandlung | - Chirurgischer Eingriff (Blepharoplastik) - Vorübergehende Linderung durch Augensalben oder Tropfen |
Prävention | - Regelmäßige Augenuntersuchungen, besonders bei gefährdeten Rassen - Frühzeitige Behandlung bei ersten Anzeichen |
Anmerkungen | - Unbehandelt kann Entropium zu schwerwiegenden Augenproblemen und Sehverlust führen |
Ektropium (Offenes Auge)
Parameter | Details |
Name der Krankheit | Ektropium (Offenes Auge) |
Beschreibung | Ein Zustand, bei dem das untere Augenlid nach außen rollt, wodurch das Innere des Lids sichtbar wird und das Auge nicht richtig geschützt ist. |
Ursachen | - Genetische Veranlagung - Trauma oder Verletzungen - Alterungsprozess - Neurologische Probleme |
Betroffene Rassen | Häufiger bei bestimmten Rassen wie Spaniels, Bloodhounds, Bernhardiner, und Basset Hounds |
Symptome | - Sichtbare innere Bindehaut des unteren Augenlids - Tränende Augen - Rötung und Reizung - Chronische Bindehautentzündung (Konjunktivitis) - Augeninfektionen |
Diagnose | - Klinische Untersuchung durch einen Tierarzt - Beurteilung der Augensymptome und Lidstruktur |
Behandlung | - Mildere Fälle: Regelmäßige Reinigung und Augentropfen - Schwere Fälle: Chirurgischer Eingriff zur Korrektur des Augenlids |
Prävention | Keine spezifische Prävention, da häufig genetisch bedingt; jedoch frühzeitige tierärztliche Beratung bei ersten Symptomen kann helfen, Komplikationen zu vermeiden |
Anmerkungen | Ektropium kann zu chronischen Augenproblemen führen, daher ist eine kontinuierliche Pflege und Beobachtung wichtig. |
Vorsicht und Verantwortung
Für Laien ist es fast unmöglich, die Krankheit eines Hundes richtig zu diagnostizieren. Hunde können sich infizieren oder vergiften, indem sie schädliche Substanzen aufnehmen. Daher ist es wichtig, den Hund nicht unbeaufsichtigt umherstreifen zu lassen.
Ein Hund erreicht etwa um das zehnte Lebensjahr ein Alter, in dem ein Mensch in Rente geht. Der Hund benötigt dann mehr Ruhe und ist weniger leistungsfähig. Diesen Umständen muss der Mensch durch entsprechende Pflege und Fütterung Rechnung tragen. Das Gehör lässt nach, die Sehfähigkeit nimmt ab, aber die Riechfähigkeit bleibt meist bis zum Tod erhalten. Hunde sollten ausreichend bewegt werden, um gesund zu bleiben.
Verantwortung und Partnerschaft
Ein Hund ist kein Gegenstand, den man nach Belieben kaufen, verkaufen oder entsorgen kann. Die Verantwortung beginnt vor dem Kauf und hält bis zum Lebensende des Hundes an. Jäger und Jagdhund bilden eine enge Partnerschaft, die für eine humane Jagd unerlässlich ist. Der Jäger hat die Pflicht, den Bedürfnissen des Jagdhundes gerecht zu werden, einschließlich artgerechter Haltung, Ausbildung und Pflege. Nicht jeder Jäger eignet sich zum Führen eines Jagdhundes.
Letzte Verantwortung
Ein Hund verlässt seinen Besitzer nicht immer friedlich im Schlaf. Krankheiten oder Leiden können den Hundebesitzer vor die Entscheidung stellen, das Leben des Hundes zu beenden. Solange der Hund noch auf natürliche Weise leben kann, sollte sich diese Frage nicht stellen. Wenn das Leben des Hundes jedoch zur Qual wird, muss der Besitzer mutig handeln und die notwendigen Konsequenzen ziehen. Der Jäger, der seinen Welpen mit Freude aufgezogen und
