Einsatzgebiete Jagdhunden

Einsatzgebiete  Jagdhunde

Prinzipien der Jagdmoral und wirtschaftliche Bedeutung: Die Prinzipien der gültigen Jagdmoral (Waidgerechtigkeit) fordern die Führung eines brauchbaren Jagdhundes. Das Jagdhundewesen ist jedoch auch ein wirtschaftlicher Faktor, dessen Bedeutung sich aus dem Wert des mit Hunden erbeuteten Wildes sowie den Aufwendungen für Zucht, Ausbildung und Haltung der Jagdhunde ergibt. Aus jagdethischen und wirtschaftlichen Gründen verpflichtet der Gesetzgeber den Jäger zur Führung von Jagdhunden.

Einsatzbereiche und -methoden: Nachdem die Notwendigkeit der Führung brauchbarer Jagdhunde dargelegt ist, stellt sich die Frage nach den Einsatzbereichen und -methoden dieser Hunde: Wo und wie jagen sie, und wann werden sie benötigt? Bei der Beschreibung der Einsatzmöglichkeiten und Aufgaben der Hunde unterscheidet man zwischen Arbeiten vor und nach dem Schuss. Vor dem Schuss hilft der Hund dem Jäger, überhaupt zum Schuss zu kommen. Nach dem Schuss unterstützt er den Jäger dabei, das erlegte oder verwundete Wild zu finden. Außerdem wird der Einsatz der Jagdhunde nach der Umgebung und der Revierbeschaffenheit unterteilt: Wald, Feld und Wasser.

I. Tätigkeiten vor dem Schuß

Feld:
Suche „Quersuche" im freien Feld (hohe Nase)

- Finden:  Witterung aufnehmen - Vorstehen: Witterung + Erstarren  - Durchstehen: nicht nachlaufen, wenn Wild aufsteht oder wegläuft

Wald:

1. Buschieren:= Suche im leicht bewachsenen Gelände, unter der Flinte

2. Stöbern: Wild spurlaut und bogenrein aus Dickung dem Führer zutreiben

3. Bauarbeit: Fuchsbau/ Dachsbau/ (Kaninchenbau)

4. Brackieren: auf Hase (Fuchs) spurlaut, mindestens 1000 ha

Wasser:
Stöbern z.B. im Schilf

II. Tätigkeiten nach dem Schuß

Feld:
Verlorenbringen: i.d.R. Federwild (Hase, Kaninchen): Suchen - Finden - Bringen

Wald:

1. Schweißarbeit: Schalenwild: Riemenarbeit, ggfls. Schnallen

- Totverweisen: Hund führt Führer zum Stück / Besonderheit: Bringselverweiser (Bringsel im Fang zeigt Erfolg an)

- Totverbellen: Hund bleibt am Stück u. bellt bis Führer da ist

2. Verlorenbringen

Wasser:
Verlorenbringen: i.d.R. Hase/Kanin/Haarraubwild: Suchen - Finden - Bringen

III. Tätigkeiten ohne Schuß

Feld:
Beizjagd Jagd mit Greifen und Falken, Hund sucht oder stöbert

Auch im Rahmen der Ausbildung bzw. bei Prüfungen kommt der Hund ohne Schuß zum Einsatz: So bei der Arbeit auf der künstlichen Schweißfährte, bei der eine Fährte mit Wild- oder Rinderschweiß getropft, getupft oder gespritzt wird evtl. unter Zuhilfenahme eines Fährtenschuhes. Ebenso wird ohne Schuß die Schleppenarbeit bei der Ausbildung und bei vielen Prüfungen verlangt. Hierbei wird eine Schleppe mit einem toten Stück Wild gezogen, die der Hund ausarbeiten muß. Dies dient der Ausbildung im Fach Verlorenbringen. Künstliche Schweißfährten und Haarwildschleppen werden typischerweise im Wald ausgearbeitet, Federwildschleppen im Feld.

Angeborene (Angewölfte)  Eigenschaften (Anlagen) der Jagdhunde

1. Fährtenlaut: Hund gibt laut auf der Fährte (Schalenwild)

2. Spurlaut:  Hund gibt Laut auf der Spur (Hasenartige/Haarraubwild)

3. Spurwille:Drang, eine Spur auszuarbeiten

4. Vorstehen: vorhandenes Wild anzeigen durch „Erstarren" (nur Vorstehhunde!)

5. Wasserfreude: Hund geht gern ins Wasser

6. Bringfreude: Drang, gefundenes Wild dem Führer zu bringen

7. Arbeitsfreude:Drang nach Bewegung, jagdlicher Betätigung

8. Führigkeit: Zusammenarbeit mit dem Führer/ Fähigkeit und Wille jederzeit Verbindung zum Führer zu halten

9. Schußfestigkeit: Fähigkeit, auf Schüsse weder mit Scheue noch mit Schußhitze zu reagieren

10. Härte: Unempfindlichkeit gegenüber äußeren Verletzungen

11. Schärfe: Mut a) Raubwildschärfe b) Raubzeugschärfe c) Mannschärfe

12. Wesensfestigkeit: Fähigkeit mit neuen, ungewohnten Situationen schnell zurechtzufinden 

nicht angewölft: Gehorsam = Ergebnis der Ausbildung

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Kategorie: Jagdhunde