Jagdhunderassen
Übersicht der anerkannten Jagdgebrauchshunde
Die Jagdgebrauchshunde, deren Bedeutung und Arbeitsgebiete bereits skizziert wurden, sollen nun im Einzelnen besprochen werden. Wichtig dabei ist zu wissen, dass auch diese Hunde, wie alle Hunde, vom Wolf abstammen. Der Wolf wurde vermutlich zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten unabhängig domestiziert. Diese Domestikation ging vermutlich mit einer unbewussten Auslese einher, die später weitgehend vom Menschen übernommen wurde. Die spezifische Nutzung des Hundes und bestimmte Vorlieben der Menschen haben zu der heute großen Zahl unterschiedlicher Hunderassen geführt.
In Mitteleuropa und im Norden der alten Welt gilt der Hund wohl als das älteste Haustier des Menschen, während in Kleinasien Schafe, Ziegen und Rinder früher domestiziert wurden. Die Domestikation des Hundes begann nach heutigem Wissensstand zwischen 10.000 und 8.000 v. Chr. Von der großen Anzahl jagender Hunde weltweit sind für uns nur die sogenannten „anerkannten Jagdgebrauchshunde“ bedeutsam. Diese Hunde sind in Zuchtvereinen organisiert, die dem Jagdgebrauchshundverband (JGHV) angeschlossen sind.
Unterscheidungskriterien
Bei der Einordnung der anerkannten Jagdgebrauchshunde werden bestimmte Kriterien herangezogen: der Arbeits- und Aufgabenbereich des Hundes, sein Herkunftsland und die Haarart.
Im Rahmen der Einsatzmöglichkeiten der Jagdhunde werden diese in sechs Kategorien eingeteilt: Vorstehhunde, Schweißhunde, jagende Hunde, Erdhunde, Stöberhunde und Apportierhunde. Die Kategorie der jagenden Hunde spielt heute wegen der beschränkten Jagdmöglichkeiten kaum noch eine Rolle. Früher übten die Germanen die Jagd mit Bracken aus, die die Spur oder Fährte aufnahmen und das Wild lauthals verfolgten, bis es zur Strecke kam. Diese Art des Jagens unterscheidet sich vom Hetzen, bei dem sichtbares Wild verfolgt wird. Der Erfolg der Brackenjagd beruht auf der Eigenart des bejagten Wildes, sich in der Regel nicht weit von seinem Lebensraum zu entfernen. Heutzutage wird die Brackenjagd nur noch auf Hase und Fuchs in bestimmten Gebieten Deutschlands ausgeübt.
Ein weiteres Unterscheidungskriterium ist das Ursprungsland des Hundes. Der „Standard“ eines Jagdhundes, also die verbindliche Beschreibung seines äußeren Erscheinungsbildes, wird vom Ursprungsland festgelegt und bei der FCI (Fédération Cynologique Internationale) in Brüssel hinterlegt. Die FCI hat die existierenden Hundestandards gesammelt und die Hunde in vier Kategorien eingeteilt, die jedoch nicht nach jagdlichen Kriterien ausgerichtet sind. Wir unterscheiden daher zwischen Hunden, deren Standard in Deutschland festgelegt wurde, und solchen, deren Standard von einem anderen Land innerhalb der FCI festgelegt wurde.
Schließlich kann die Haarart der Hunde ein Unterscheidungskriterium sein: rauhhaarig, kurzhaarig oder langhaarig. Die Art der Behaarung erkennt man an der Beschaffenheit des Kopfhaares. Ein rauhhaariger Hund hat einen kurz behaarten Kopf mit Augenbrauen und Bart. Ein langhaariger Hund hat kurze Haare am Kopf, mit Ausnahme der Behänge, die lange Haare (Fransen) aufweisen. Ein kurzhaariger Hund hat am Kopf und an den Behängen keine längeren Haare.
Vorstehhunde

Vorstehhunde gehören zu den größten Vertretern der Jagdgebrauchshunde. Ihr Name bezieht sich auf ihr charakteristisches Verhalten, das Vorstehen, das sie von anderen Hunderassen unterscheidet. Dieses Verhalten, das genetisch veranlagt und züchterisch beeinflusst ist, wurzelt im Jagdverhalten aller Caniden. Ein Vorstehhund, der Wildwittung in die Nase bekommt, unterbricht seine Suche, bleibt stehen oder nähert sich schleichend dem Wild (er „zieht an“). Die typische Vorstehpose zeigt den Hund mit vorgestrecktem Kopf, die Nase in den Wind steckend, oft mit einem erhobenen Vorderlauf. Der Hund rückt nach, wenn sich das Wild entfernt, bis das Wild wieder „festgemacht“ ist.
Deutsche Vorstehhunde
Die deutschen Vorstehhunde zeichnen sich durch ähnliche Arbeitsleistungen und Anlagen aus und unterscheiden sich hauptsächlich in äußerlichen Merkmalen wie der Haarart und geringfügig in der Größe. Alle deutschen Vorstehhunde stammen von gemeinsamen Ahnen ab, weshalb sie als eine Rasse mit verschiedenen Schlägen betrachtet werden können.
Rauhhaarige deutsche Vorstehhunde
Deutsch-Drahthaar (DD)
Der am häufigsten geführte Vorstehhund in Deutschland. Er hat eine harte, schützende Behaarung, lebhaftes Temperament und eine dunkle bis mittelbraune Farbe. Der Verein „Deutsch-Drahthaar“ wurde 1902 gegründet.

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Vielseitige Jagdpassion, wesensfest, Schärfe und Spurlaut, hervorragende Jagdschutzeigenschaften |
Stockmaß | Rüden: 60-67 cm; Hündinnen: 56-62 cm |
Farbe | Dunkel- bis mittelbraun, Braun- und Heilschimmel, Schwarzschimmel mit und ohne Platten |
Griffon
Zuchtziel war ein rauhhaariger, vielseitiger Gebrauchshund. Der Griffon hat rauhes Haar am Kopf und wurde im Jahr 1888 durch den Griffon-Club standardisiert.

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Mittelgroßer, kräftiger Hund, rauhes Haar, wasserfreudig, feinnasig, vielseitig einsetzbarer Jagdhund |
Stockmaß | Rüden: 55-60 cm; Hündinnen: 50-55 cm |
Farbe | Blau-grau, grau mit blauen Platten, blau mit Grauhaaren gestichelt, einfarbig braun |
Deutsch-Stichelhaar (DSt)
Ähnlich dem DD, jedoch mit einer detaillierten Beschreibung des Haars. Der Club Stichelhaar wurde 1892 gegründet.

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Raubwild- und Raubzeugschärfe, hervorragende Jagschutzeigenschaften |
Stockmaß | Rüden: 60-70 cm; Hündinnen: 58-66 cm |
Farbe | Braun, Braun mit weißen oder geschimmelten Abzeichen, Braunschimmel, selten Schwarzschimmel |
Pudelpointer (PP)
Entstanden aus der Kreuzung von englischen Vollblutpointern und Königspudeln, betreut vom „Verein Pudelpointer“ seit 1897.

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Stöberpassion, Schärfe und Spurlaut, gute Jagdschutzeigenschaften |
Stockmaß | Rüden: 60-68 cm; Hündinnen: 55-63 cm |
Farbe | Braun, Braunschimmel, selten Schwarzschimmel |
Kurzhaarige deutsche Vorstehhunde
Deutsch-Kurzhaar (DK)
Ein edler, harmonischer Hund, der auch außerhalb Deutschlands als vielseitiger Jagdgebrauchshund anerkannt ist. Der „Club Deutsch-Kurzhaar“ existiert seit 1891.

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Sehr gutes Verlorenbringen, Raubzeugschärfe, sicheres Vorstehen, besonders gute Feldeigenschaften |
Stockmaß | Rüden: 62-66 cm; Hündinnen: 58-63 cm |
Farbe | Braun, Braun mit oder ohne weißen Abzeichen, Schwarzschimmel, Braunschimmel, seltener Schwarz |
Weimaraner (W)
Bekannter für seine silber-, reh- oder mausgraue Farbe. Der Weimaraner wurde 1896 als eigenständige Rasse anerkannt und seit 1951 vom „Verein zur Züchtung des Weimaraner Vorstehhundes“ betreut. Es gibt auch eine langhaarige Variante.

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Raubwild- und Raubzeugschärfe, hervorragende Jagdschutzeigenschaften |
Stockmaß | Rüden: 59-70 cm; Hündinnen: 57-65 cm |
Farbe | Silber, Rehgrau, Mausgrau; Kopf und Behänge oft etwas heller |
Langhaarige deutsche Vorstehhunde
Deutsch-Langhaar (DL)
Einfarbig braun oder braun-weiß, bekannt seit 1879. Der Deutsch-Langhaar-Verband wurde 1926 gegründet.

Tabellenform:
Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Spurlaut, hervorragende Jagdschutzeigenschaften |
Stockmaß | Rüden: 60-70 cm; Hündinnen: 58-66 cm |
Farbe | Einfarbig braun, braun mit weißen oder geschimmelten Abzeichen, braun-weiß, dunkel- oder hellschimmel, auch forellenschimmel |
Großer Münsterländer (GM)
Schwarz-weißer Hund, oft als Bruder des Deutsch-Langhaars bezeichnet. Der „Verein für die Reinzucht der Großen schwarz-weißen langhaarigen Münsterländer Vorstehhunde“ wurde 1919 gegründet.

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Jagdschutzeigenschaften |
Stockmaß | Rüden: 60-65 cm; Hündinnen: 58-63 cm |
Farbe | Schwarz-weiß mit Platten oder Tüpfelung, oft mit schwarzem Kopf und weißer Brust sowie weißen Läufen |
Kleiner Münsterländer Vorstehhund (KlM)
Ursprünglich als „Heidewachtel“ bekannt, heute als Kleiner Münsterländer Vorstehhund bezeichnet. Der Verband wurde 1912 gegründet.

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Vielseitiger Jagdhund, intelligent, gehorsam, ausdauernd, familienfreundlich, guter Apportierer, lebhaft |
Stockmaß | Rüden: 52-56 cm; Hündinnen: 50-54 cm |
Farbe | Braun-weiß oder Braunschimmel, mit oder ohne Platten und Tupfen, manchmal lohfarbene Abzeichen am Fang, an den Augen und am Waidloch |
Englische Vorstehhunde
Die englischen Vorstehhunde umfassen zwei Rassen: den Pointer und den Setter in drei typischen Schlägen.
Pointer PT

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Kraftvoll, elegant, ausdauernd, sehr gute Nase, lebhaft, freundlich, gehorsam, vielseitig einsetzbar, Feldspezialist |
Stockmaß | Rüden: 63-69 cm; Hündinnen: 61-66 cm |
Farbe | Vorwiegend weiß mit schwarzen, gelben, orangefarbenen oder braunen Platten und Flecken; selten einfarbig schwarz oder braun |
English Setter (ES)
Elegant mit freundlicher, ruhiger Natur. Die Grundfarbe ist weiß mit verschiedenen farbigen Tupfen.

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Elegant, freundliche und ruhige Natur, intelligent, ausdauernd, vielseitig, gutmütig, leicht trainierbar |
Stockmaß | Rüden: 65-68 cm; Hündinnen: 61-65 cm |
Farbe | Weiß mit schwarzen, gelben, braunen oder orangefarbenen Tupfen; dreifarbig möglich, Plattenfärbung unerwünscht |
Irish Setter (IS)
Bekannt für sein mahagonifarbenes Haarkleid.

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Elegant, lebhaft, intelligent, freundlich, energiegeladen, ausdauernd, verspielt, sensibel |
Stockmaß | Rüden: 65-70 cm; Hündinnen: 61-65 cm |
Farbe | Mahagonifarben oder kastanienbraun, einfarbig ohne dunkle Abzeichen |
Gordon Setter (GS)
Die schwerste Form der Setter, mit einem tiefglänzenden kohlschwarzen Fell und kastanienbraunem Brand.

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | ausdauernd, freundlich, wachsam, treu, fehlende Schärfe |
Stockmaß | Rüden: 66 cm; Hündinnen: 62 cm |
Farbe | Tiefglänzendes Kohlschwarz mit tief kastanienbraunen Abzeichen an Augen, Fang, Kehle, Brust, Beinen, Pfoten und unter der Rute |
Ungarische Vorstehhunde
Der ungarische Vorstehhund, auch Magyar Vizsla genannt, ist kurzhaarig und wiegt zwischen 22 und 30 Kilogramm. Es gibt auch eine rauhhaarige Variante. Diese Hunde sind vielseitig einsetzbar und werden vom „Verein Ungarischer Vorstehhunde“ seit 1977 betreut.

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Intelligent, leicht trainierbar, freundlich, energisch, treu, anhänglich, Feldspezialist |
Stockmaß | Rüden: 57-64 cm; Hündinnen: 53-60 cm |
Farbe | Einheitlich semmelgelb (goldbraun), wobei die Nasenspiegel und Hautpartien eine dunklere Abweichung der Fellfarbe haben können |
Französische Vorstehhunde
Seit 1979 gehört der Epagneul Breton zu den anerkannten Jagdgebrauchshunden in Deutschland. Er ist ein stämmiger, kraftvoller Hund mit energischen Bewegungen. Weitere französische Vorstehhunde sind der Epagneul Francais, Epagneul Picard und andere. Der Verein „VBBFL“ betreut diese Rassen.

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Lebhaft, intelligent, freundlich, leicht trainierbar, vielseitig, ausgeprägter Jagdinstinkt |
Stockmaß | Rüden: 48-50 cm; Hündinnen: 47-49 cm |
Farbe | Weiß mit orangefarbenen, braunen, oder schwarzen Abzeichen; auch geschimmelt möglich |
Schweißhunde

Obwohl grundsätzlich alle Jagdhundrassen und -schläge, unabhängig von ihrer Größe, für die Nachsuche auf krankes Schalenwild geeignet sind, gibt es in Deutschland zwei Schweißhundrassen, die als spezialisierte Experten gelten.
Der Hannoversche Schweißhund wird hauptsächlich für die Nachsuche auf krankes Hochwild wie Rotwild, Schwarzwild, Damwild, Sikawild und Muffelwild eingesetzt, während der Bayerische Gebirgsschweißhund auch auf Gams- und Rehwild spezialisiert ist. Diese Rassen stehen den Ahnen unserer „hängeohrigen“ Jagdhunde, den Keltenbracken, am nächsten.

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Ausgezeichnete Nase, ausdauernd, ruhig, konzentriert, loyal, arbeitsfreudig |
Stockmaß | Rüden: 50-55 cm; Hündinnen: 48-53 cm |
Farbe | Hell- bis dunkelhirschrot, manchmal gestromt, mit oder ohne Maske |
Der Hannoversche Schweißhund (HS) verdankt seine Existenz dem Hannoverschen Jägerhof. Nach der Revolution von 1848 wurde die hohe Kunst der Schweißhundführung dort weiterentwickelt und erhalten. Der Hannoversche Schweißhund ist ein mittelgroßer, kräftiger Hund mit breitem Behang und kurzem, dichtem, derbem bis harschem Haar. Rüden haben eine Schulterhöhe von 50 bis 55 cm, Hündinnen von 48 bis 52 cm. Die Farbe reicht von hell- bis dunkelhirschrot, teilweise gestromt, mit oder ohne Maske.
Der Bayerische Gebirgsschweißhund (BGS) entstand aufgrund der speziellen Anforderungen der Jagd im Hochgebirge. Für die schwierigen Bedingungen im bayerischen und österreichischen Hochgebirge benötigte man einen leichteren, beweglichen Hund, der auch ohne Leine arbeiten konnte. So entstand eine leichte Schweißhundrasse, in die später Hannoveraner Blut eingekreuzt wurde. Der BGS ist ein mittelgroßer, muskulöser Hund mit einem Stockmaß von maximal 50 cm für Rüden und 45 cm für Hündinnen. Das kurze Haar ist dicht und glatt, die Farbe variiert von tief hirschrot bis semmelfarben.

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Sehr gute Nase, agil, ausdauernd, gehorsam, mutig, konzentriert |
Stockmaß | Rüden: 47-52 cm; Hündinnen: 44-48 cm |
Farbe | Hirschrot, rot-gelb bis semmelfarben, manchmal mit dunkler Maske und dunklerem Rückenbereich |
Bracken

Die Jagd mit Bracken, den jagenden Hunden, ob einzeln oder in der Meute, wurde bereits beschrieben. Diese Art der Jagd ist heutzutage selten, da die heutigen Revierverhältnisse sie kaum noch zulassen. Bracken bringen jedoch Anlagen mit, die sie auch für andere Aufgaben geeignet machen, insbesondere für die Schweißarbeit.
Die Deutsche Bracke (DBr)

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Sehr gute Nase, ausdauernd, temperamentvoll, freundlich, gehorsam, vielseitig |
Stockmaß | 40-53 cm |
Farbe | Weiß mit großen schwarzen und/oder braunen Abzeichen, manchmal auch dreifarbig (tricolor) |
auch Sauerländer Bracke genannt, ist die einzige hochläufige deutsche Bracke und wird vom Deutschen Brackenclub zu Olpe betreut. Die Deutsche Bracke ist ein leichter, eleganter, hochstehender Jagdhund mit edlem, verhältnismäßig leichtem Kopf und langen Behängen. Sie ist kurzhaarig und hat eine weiße Grundfarbe mit verschiedenen Abzeichen. Die Schulterhöhe beträgt 45 bis 53 cm.
Die Westfälische Dachsbracke

ist eine niedere Variante der Deutschen Bracke mit einer Schulterhöhe von 35 bis 38 cm.
Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Ausdauernd, jagdlich passioniert, gute Nase, mutig, freundlich, gehorsam, anpassungsfähig |
Stockmaß | 30-38 cm |
Farbe | Rot oder Rotgelb mit schwarzem Sattel oder Mantel, weiße Abzeichen an Brust, Läufen und Spitze der Rute |
Die Alpenländische Dachsbracke (ADBr)

eine rote Dachsbracke, wurde erstmals 1886 erwähnt und erfreut sich besonderer Beliebtheit als „kleiner Schweißhund“. Die Schulterhöhe beträgt 34 bis 42 cm, das Haar ist derb, hart und gut anliegend
Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Ausdauernd, jagdlich passioniert, ausgeprägter Spürsinn, mutig, sozial, gehorsam |
Stockmaß | 34-42 cm |
Farbe | Tiefrot, hirschrot, auch mit schwarzem Sattel und dunkler Maske |
Brandlbracke

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Ausdauernd, passionierter Jäger, lautfreudig, sozial, mutig, selbstständig, gute Nase |
Stockmaß | 46-58 cm |
Farbe | Schwarz mit scharf abgegrenztem Brand (rotbraune Abzeichen), keine weißen Abzeichen zulässig |
Tiroler Bracke (TiBr)

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Ausdauernd, passionierter Jäger, anpassungsfähig, freundlich, intelligent |
Stockmaß | 42-48 cm |
Farbe | Tief hirschrot bis tief rot, mit oder ohne schwarzem Mantel oder Sattel |
Steirische Rauhaarbracke (StBr)

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Ausdauernd, widerstandsfähig, passionierter Jäger, robust, freundlich |
Stockmaß | 45-53 cm |
Farbe | Rot bis fahlgelb, rauhaarig, hartes, grobes Haar |
Diese Rassen sind aus bodenständigen Bracken hervorgegangen und haben durch spezielle Züchtung ihre heutige Form erhalten.
Beagle (Be)

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Freundlich, neugierig, intelligent, lebhaft, guter Spürsinn |
Stockmaß | 33-40 cm |
Farbe | Jede anerkannte Hound-Farbe außer leberfarben; häufig dreifarbig (weiß, braun, schwarz) |
Der Beagle ist der kleinste englische Laufhund mit einer erwünschten Größe von 33 bis 40 cm.
Erdhunde

Erdhunde sind ursprünglich für die Arbeit unter der Erde gezüchtet, werden heute jedoch vielseitig eingesetzt. Deutsche Erdhunde wie die verschiedenen Teckelschläge und der Deutsche Jagdterrier sind für ihre Vielseitigkeit bekannt.
Der Teckel, auch Dackel genannt, hat seine Wurzeln in den Keltenbracken und ist in drei Schlägen erhältlich: Kurzhaar-, Rauhhaar- und Langhaarteckel. Der Deutsche Teckelclub wurde 1888 gegründet.
Der Deutsche Jagdterrier ist ein Arbeitsterrier, der gezielt für die Jagd gezüchtet wurde. Er hat eine Schulterhöhe von 33 bis 40 cm und ein ideales Arbeitsgewicht von 9 bis 10 kg für Rüden.
Englische Erdhunde wie der Foxterrier sind ebenfalls bekannt und beliebt. Der Foxterrier wurde ursprünglich für die Reitjagd gezüchtet und hat ein quadratisches Erscheinungsbild. Der Jack Russell Terrier, eine jüngere Rasse, ist bekannt für seine Vielseitigkeit und wird vom Jack Russell Terrier Club Deutschland betreut.
Kurzhaarteckel (KT)

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Mutig, lebhaft, intelligent, ausdauernd, guter Spürsinn |
Stockmaß | 20-27 cm (Standard), 12-15 cm (Zwerg), 10-12 cm (Kaninchen) |
Farbe | Einfarbig (rot, gelb), zweifarbig (schwarz-rot, schokoladen-rot), gestromt, getigert |
Langhaarteckel (LT)

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Freundlich, intelligent, mutig, entschlossen, guter Spürsinn |
Stockmaß | 30-35 cm |
Farbe | Verschiedene Farben wie rot, schwarz-rot, schokoladenbraun, gescheckt, gestromt |
Rauhaarteckel (RT)

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Mutig, entschlossen, intelligent, verspielt, ausdauernd, guter Spürsinn |
Stockmaß | 20-27 cm |
Farbe | Verschiedene Farben, darunter einfarbig rot, schwarz mit loh, wildschweinfarben, schokoladenbraun, graubraun, und gestromt |
Deutscher Jagdterrier (DJT)

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Mutig, vielseitig, arbeitsfreudig, robust, ausdauernd, jagdlich veranlagt |
Stockmaß | 33-40 cm |
Farbe | Schwarz, Dunkelbraun mit lohfarbenen Abzeichen am Fang, an den Augenbrauen, an der Brust, an den Läufen und unter der Rute |
Foxterrier (FT)

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Mutig, lebhaft, energisch, wachsam, intelligent |
Stockmaß | 33-39 cm (Rüden), 30-36 cm (Hündinnen) |
Farbe | Weiß mit schwarzen oder braunen Abzeichen; meist dreifarbig (weiß, schwarz, braun) |

Parson Russell Terrier (PRT)

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Energiegeladen, mutig, intelligent, freundlich, arbeitsfreudig |
Stockmaß | Rüden: 34-38 cm, Hündinnen: 31-35 cm |
Farbe | Überwiegend weiß mit lohfarbenen, schwarzen oder braunen Abzeichen |
Stöberhunde

Stöberhunde sind vielseitige Jagdgebrauchshunde, deren Einsatzgebiet nicht nur auf das Stöbern beschränkt ist. Sie können verschiedene jagdliche Aufgaben übernehmen, wobei bei Spaniels aufgrund ihrer Größe gewisse Einschränkungen bestehen.
Deutsche Stöberhunde
Der einzige deutsche Stöberhund ist der Deutsche Wachtelhund (DW). Seine Vorfahren sind wahrscheinlich die Keltenbracke und die altdeutschen langhaarigen Vogelhunde, die auf vielen historischen Abbildungen zu finden sind. Ende des 19. Jahrhunderts machten sich einige begeisterte Jäger daran, den alten deutschen Stöberhund wiederzuentdecken, was 1903 zur Gründung des Deutschen Wachtelhund-Clubs in München führte. Heute wird dieser Hund vom Verein für Deutsche Wachtelhunde betreut. Der Deutsche Wachtelhund ähnelt dem Deutsch-Langhaar-Vorstehhund, ist jedoch nicht so hochläufig, sondern hat eine gestreckte Figur. Rüden sollten zwischen 47 und 54 cm groß sein, Hündinnen etwas kleiner, aber nicht unter 42 cm. Der Deutsche Wachtelhund hat kräftiges, dichtes, leicht gewelltes Langhaar, das an Hals, Nacken und Rücken auch lockig sein kann. Es gibt zwei Farbschläge: einfarbig dunkelbraun mit eventuell weißen Abzeichen oder Braunschimmel.
Deutscher Wachtelhund (DW)

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Vielseitig, ausdauernd, lebhaft, passionierter Jäger, freundlich, familienfreundlich |
Stockmaß | Rüden: 47-54 cm, Hündinnen: 45-52 cm |
Farbe | Einfarbig braun, braun mit weißen Abzeichen an Brust, Zehen und Brand; auch fuchsrot, hirschrot oder als Braunschimmel |
Englische Stöberhunde
Neben dem Deutschen Wachtelhund werden in Deutschland auch zwei englische Spaniels als Stöberhunde geführt: der Cocker Spaniel und der Springer Spaniel. Beide erfüllen im Wesentlichen die gleichen Aufgaben wie der Deutsche Wachtelhund. Der Cocker Spaniel (CSp) hat seinen Namen von seiner ursprünglichen jagdlichen Aufgabe, dem Stöbern nach Federwild (cocks). Er ist ein kleiner, kräftiger und lebhafter Jagdhund mit kompakter Statur. Das lange Haar sollte seidig und glatt anliegen. Cocker Spaniels können ein-, zwei- oder dreifarbig sein, wobei bei einfarbigen Hunden kein Weiß erlaubt ist, außer an der Vorderbrust. Hündinnen sind etwa 38 bis 40 cm hoch, Rüden etwas größer.
Der Springer Spaniel (SSp) ist mit etwa 51 cm Schulterhöhe größer als der Cocker Spaniel. In Deutschland wird er weniger häufig geführt, da der deutsche Jäger einen sicher spurlaut jagenden Stöberhund benötigt, eine Anlage, die beim Springer Spaniel in seinem Heimatland weniger ausgeprägt ist. Sowohl beim Cocker Spaniel als auch beim Springer Spaniel sollte der Jäger sicherstellen, dass der Hund aus jagdlicher Zucht stammt, da viele Spaniels heutzutage nicht mehr speziell für die Jagd gezüchtet werden.
Cocker Spaniel (ECS)

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Freundlich, lebhaft, liebevoll, intelligent, anhänglich |
Stockmaß | Rüden: 39-41 cm, Hündinnen: 38-39 cm |
Farbe | Einfarbig: Schwarz, Rot, Gold, Leber (Schokoladenbraun), Schwarz mit Loh; Zweifarbig: Schwarz-Weiß, Orange-Weiß, Leber-Weiß; Dreifarbig: Schwarz-Weiß mit Loh, Leber-Weiß mit Loh. |
Springer Spaniel (ESS)

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Freundlich, intelligent, lebhaft, ausdauernd, vielseitig |
Stockmaß | 48-51 cm (Rüden), 46-48 cm (Hündinnen) |
Farbe | Leber und Weiß, Schwarz und Weiß, Leber, Weiß und Loh, Schwarz, Weiß und Loh |
Apportierhunde

Apportierhunde wurden von Engländern und Amerikanern gezüchtet, um Höchstleistungen in bestimmten jagdlichen Disziplinen zu erreichen. In Deutschland werden Apportierhunde jedoch vielseitig eingesetzt und nicht nur zum Suchen und Bringen kranken Wildes verwendet. Sie können auch vor dem Schuss arbeiten, stöbern oder buschieren, insbesondere im Wasser. Nach dem Schuss sind sie bedingt auch als Schweißhunde einsetzbar.
Zu den bekanntesten Retrievern gehören der Labrador Retriever und der Golden Retriever. Der Ursprung dieser Rassen liegt vermutlich auf der kanadischen Halbinsel Labrador. Der Labrador Retriever ist ein kräftiger, kompakter Hund mit breitem Schädel und tiefem Brustkorb. Er hat kurze, dichte Behaarung mit sehr dichter Unterwolle. Die ideale Größe für Rüden liegt zwischen 55 und 57 cm, für Hündinnen zwischen 54 und 56 cm. Die Rute ist am Ansatz dick und verjüngt sich zur Spitze hin. Die Fellfarbe variiert von schwarz über rotbraun bis gelb.
Der Golden Retriever ist ein lebhafter, kraftvoller Hund mit glattem oder gewelltem Haar und wasserabweisender Unterwolle. Er kann von goldgelb bis cremefarben sein, jedoch nicht rot oder mahagonibraun. Die Größe entspricht etwa der des Labradors.
Neben diesen Rassen gibt es noch den Curly Coated Retriever, der sich durch sein krauses Haar auszeichnet, und den Flat Coated Retriever, der eine Mischung verschiedener Retrieverschläge darstellt.
Labrador Retriever (LR)

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Freundlich, ausgeglichen, intelligent, leicht zu erziehen, arbeitsfreudig |
Stockmaß | Rüden: 55-57 cm, Hündinnen: 54-56 cm |
Farbe | Schwarz, gelb (von hell-creme bis fuchsrot), schokoladenbraun |
Golden Retriever (GR)

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Freundlich, intelligent, gutmütig, treu, lernfreudig |
Stockmaß | Rüden: 56-61 cm, Hündinnen: 51-56 cm |
Farbe | Jede Schattierung von gold bis creme, nicht rot oder mahagonibraun |
Laiki (Russland)

Merkmal | Beschreibung |
Eigenschaften | Vielseitig, ausdauernd, jagdlich orientiert, intelligent, mutig, unabhängig |
Stockmaß | 50-60 cm |
Farbe | Variiert je nach Schlag: Schwarz, Grau, Weiß, Pfeffer und Salz, dunkelhaarig mit weißen Flecken, auch Weiß mit dunklen Flecken |
Vor der Wiedervereinigung waren die Laiki in den alten Bundesländern weitgehend unbekannte Jagdhunde, höchstens als Helden der Raumfahrt oder exotische Begleiter des Menschen bekannt. In den neuen Bundesländern hingegen, aufgrund der politischen Nähe zur ehemaligen Sowjetunion, waren die Laiki bereits gebräuchlich und als Jagdgebrauchshunde anerkannt. In der Sowjetunion waren die Laiki eine traditionelle Jagdgebrauchshundrasse des Nordens und Ostens. Ihre Aufgaben ähneln am ehesten unseren Stöberhunden, was der Begriff Laika auch übersetzt: Steller oder Verbeller. Sie sind vielseitige Jagdhunde, eingesetzt bei der Jagd auf Elchwild, Schwarzwild, Waldhühner und Zobel, wobei ihre Vielseitigkeit darüber hinausgeht.
Die Laiki sind quadratische, mittelgroße Hunde mit einer Schulterhöhe von etwa 50 bis 60 cm, und sie haben bei uns eher ungewohnte Stehohren. Ihr kurzes Haarkleid ist hart und dicht mit gut entwickelter Unterwolle. Die Fellfarbe variiert je nach Schlag: Schwarz, Grau, Weiß, "Pfeffer und Salz", dunkel mit weißen Flecken, oder Weiß mit dunklen Flecken sind möglich.
