Einzeljagd

Der Ansitz - Hochsitz

Kanzel
Kanzel

Beim Ansitz erwartet der Jäger das Wild von einem erhöhten Sitzstock oder einer Ansitzeinrichtung aus. Diese Methode wird vorwiegend bei der Jagd auf Schalenwild und Haarraubwild im Feld und Wald eingesetzt.

Vorteile

  • Geringe Störung im Revier: Der Jäger ist unauffällig und minimiert so die Beunruhigung des Wildes.
  • Natürlicher Kugelfang: Bei erhöhten Ansitzeinrichtungen ist in der Regel ein sicherer Kugelfang gewährleistet.
  • Zeit zur Beobachtung und Ansprache: Der Jäger hat ausreichend Zeit, das Wild zu beobachten und sicher anzusprechen.
  • Zeit zum Schuss: Der Jäger kann den Schuss in Ruhe vorbereiten.
  • Gute Gewehrauflage: Erhöhte Ansitzeinrichtungen bieten eine stabile Auflage für die Waffe.

Nachteile

  • Kosten: Der Bau und die Instandhaltung von Ansitzeinrichtungen können teuer sein.
  • Landschaftsbild: Ansitzeinrichtungen können das natürliche Landschaftsbild beeinträchtigen.
  • Begrenztes Schussfeld: Die Beobachtungs- und Schussmöglichkeiten sind oft eingeschränkt.
  • Genehmigung: Auf genutzten Grundstücken ist die Einwilligung des Eigentümers erforderlich.
  • Größe der Einrichtung: Ansitzeinrichtungen sollten nicht größer als notwendig sein, um das Landschaftsbild nicht zu stark zu beeinflussen.
  • Unfallverhütungsvorschriften (UVV): Die Sicherheit am Ansitz muss gewährleistet sein.
  • Erreichbarkeit: Der Ansitz muss gut erreichbar sein, besonders im Dunkeln oder bei schlechten Witterungsverhältnissen.
  • Windrichtung: Der Standort muss unter Berücksichtigung der Hauptwindrichtung gewählt werden.
  • Lichtverhältnisse: Der Ansitz sollte so platziert sein, dass die Lichtverhältnisse günstig sind, insbesondere sollte der Jäger im Licht sitzen.
  • Standortwahl: Der Standort muss sorgfältig ausgewählt werden, um eine optimale Sicht auf die zu bejagenden Wildarten zu gewährleisten.

Orte für Hochsitze

- Wechsel

- Felder

- Äsungsflächen

- Kirrungen

- Neuanpflanzungen im Wald

Auf alle Wildarten kann angesessen werden!

Vorteile:

- Sicheres Ansprechen

- Gute Schussbedingungen

- Gute Tarnung

- Störungsintensität gering bei richtigem Verhalten

- Wartung ist Pflicht

- Angepasst an das Landschaftsbild

- Schussfeld/Sichtfeld muss freigeschnitten werden

- Pirschweg führt zum Hochsitz

Einfache Ansitzleiter

Die einfache Anstellleiter am Baum für die Jagd in Wald und Feld.

Einfache Ansitzleiter <br>
Einfache Ansitzleiter

Vorteile:

- Günstig

- Transportabel

- Ausreichend hoch

- Unauffällig

Einfache Scherenleiter

Scherenleiter - Achtung baufällig
Scherenleiter - Achtung baufällig

Die einfache Scherenleiter für die Jagd in Wald und Feld.

Vorteile:

- Günstig

- Transportabel

- Ausreichend hoch

- Unauffällig

- Gute Tarnung des Jägers

- Komfortabler als Anstelleiter

Pirsch

Bei der Pirsch nähert sich der Jäger dem Wild aktiv an, vor allem während das Schalenwild auf Nahrungssuche ist. Diese Jagdmethode gilt als die schwierigste, da sie dem Wild die meisten Chancen lässt.

Nachteile

  • Störung des Reviers: Es besteht eine hohe Gefahr der Beunruhigung des Wildes durch den erhöhten Jagddruck.
  • Wenig Zeit: Es bleibt wenig Zeit, das Wild anzusprechen und den Schuss vorzubereiten.
  • Schwierige Schussabgabe: Das Schießen ist schwieriger, da keine feste Auflage vorhanden ist (nur ein Pirschstock).
  • Kein Kugelfang: Im flachen Gelände fehlt oft ein sicherer Kugelfang.

Zu beachten

  • Windrichtung: Pirschen sollte möglichst gegen den Wind (Augenwind) erfolgen.
  • Geräuschlosigkeit: Langsame und geräuschlose Bewegung auf sauberen Pirschpfaden ist entscheidend, daher wird enganliegende Kleidung aus Loden, Leder oder Wolle empfohlen.

Wichtig:

- Leise

- Gut getarnt

- Langsam

- Mehr stehen als gehen

- Ohne Ballast, wie Rucksack etc.

Achtung: Ein Revier ist schneller leer gepirscht als leer geschossen. Morgends geht man, Abends steht man

Pirschwege erleichtern das leise Vorankommen im Revier.

Wetter:

- Morgens gehen, abends stehen.

Negativ:

- Frost

- Starker Wind

- Sommerhitze

- Dichter Nebel

- Trockenheit

Reviergang

Beim Reviergang kontrolliert der Jäger sein Revier und übt Jagdschutz aus. Er überprüft Reviereinrichtungen, inspiziert Fallen und sucht nach Wildspuren. Der Fokus liegt dabei nicht auf der Erlegung des Wildes, diese ist jedoch nicht ausgeschlossen. Der Reviergang kann zu jeder Tages- und Nachtzeit stattfinden.

Ausneuen

Fährte im Schnee
Fährte im Schnee

Beim Ausneuen auf Marder bei Neuschnee folgt der Jäger morgens der Marderspur (Paarsprung) bis zum Tagesversteck des Tieres. Dort wird der Marder entweder von dem Jäger aus seinem Versteck in hohlen Bäumen, Holzhaufen und ähnlichem herausgetrieben oder von Hunden aus Strohhaufen und anderen Verstecken aufgescheucht und beim Springen mit Schrot erlegt. Die Spur des Baum- und Steinmarders lässt sich unterscheiden: Aufgrund der stärkeren Prantenbehaarung des Baummarders erscheint dessen Spur verwischter. Beim Ausneuen oder Kreisen wird die Neue (Neuschnee) genutzt, um anhand der Spuren den Tageseinstand des Wildes zu finden, um es dort gezielt bejagen zu können. Steinmarder mit anschließendem Ausklopfen

Kreisen

Beim Kreisen auf Schwarzwild bei Neuschnee umkreist der Jäger morgens die bekannten Tageseinstände (Dickungen). Dabei kann er anhand der Anzahl der Fährten, die in die Dickung hinein- oder hinausführen, feststellen, ob sich Schwarzwild dort aufhält. Das Kreisen dient also primär dazu, das Vorhandensein von Schwarzwild zu bestätigen („festmachen“). Nachdem der Jäger Schwarzwild festgestellt hat, wird die Dickung später am Tag von Jägern umstellt und das Schwarzwild mit speziell ausgebildeten Hunden (z.B. Terriern) in einer Treibjagd bejagt. Kreisen: Schwarzwild

Lancieren

- Mit dem Schweißhund am langen Riemen

- „Königsklasse“

- Erfordert Kenntnis des Revieres und der hirschgerechten Zeichen

- Die Kaltfährte des Hirsches wird leise ausgearbeitet

- Wechsel werden abgestellt und der Hirsch langsam mit dem Schweißhund in Richtung der Schützen lanciert

Lockjagd

Die Lockjagd nutzt Hilfsmittel, um Wild anzulocken.

Akustische Lockjagd Methode
Laute sterbender Beutetiere Alles Raubwild
Nachahmung von Geschlechtspartnern Rehwild (Blattjagd)
Geruchliche Lockjagd Methode
Kirrung Schwarzwild mit Mais
Luderplatz Fuchs (anderes Raubwild)
Salzlecken (Lockwirkung über das Salz) Alles Schalenwild, Hase
Malbaum mit Buchenholzteer Schwarzwild
Lockstoffe, Pheromone (Geschlechtspartner) Raubwild

Kirrung

Kirren: Gelegentliches Ausbringen von Futter, um Schwarzwild anzulocken

Kirrung
Kirrung

- Bejagungshilfe

- Kirrmenge abhängig vom Bundesland

- Heimische Feld-, Waldfrüchte

- Auf 1–2 Kirrungen

- Je 75 ha Jagdfläche

- Erst erneuern, wenn restlos aufgenommen

- Landesrecht beachten!

- Die Kirrung sollte aus mehreren kleinen Futterstellen nebeneinander bestehen, um die Rotte zu entzerren.

- Hauptwindrichtung sollte von der Kirrung zum Ansitz sein, so dass Einstände und Wechsel nicht von negativem Wind betroffen sind!

Blattjagd

Das Anlocken des Rehbockes mit den Lauten des weiblichen Stückes auf Lockinstrumenten oder dem Buchenblatt (namensgebend).

Blattjagd
Blattjagd

- Während der Blattjagd können durchaus zwei Böcke zustehen.

- Oft auch, weil ein geringerer ein Territorium eines älteren durchquert und dann verfolgt wird.

- Hexenringe durch treibendes Rehwild im Getreide.

- Die Blattzeit schließt an die Brunft des Rehwildes an. Während der eigentlichen Brunft ist die Blattjagd eher erfolglos.

- Wenn alle Ricken eines Bockterritoriums beschlagen sind, begeben sich Böcke auf die Suche.

- Gut: Warme, leicht schwüle Witterung

- Ideale Voraussetzungen im lichten Altholzbereich

- Am Boden sitzend oder im Schirm kann hier den ganzen Tag über geblattet werden

- Ideal: Blattjagd zu zweit (einer blattet, einer schießt)

Rufjagd

Rufjagd auf Rotwild

- Hierbei wird ein körperlich gleich starker Rivale imitiert, um den Platzhirsch zu provozieren und so zum Zustehen zu veranlassen.

- Dazu wird der Hirschruf verwendet.

Jagd auf Wasserwild

Entenjagd
Entenjagd

Bei jeder Such-, Drück- und Treibjagd, der Jagd auf Federwild und bei der Nachsuche ist ein brauchbar geprüfter Hund mitzuführen!

Suche Klassische Suchjagd

Diese Jagdart wird im freien Feld auf Rebhuhn, aber auch auf Fasan, Hase und Kaninchen praktiziert. Dabei kommt ausschließlich ein Vorstehhund zum Einsatz. Der Hund sucht mit hoher Nase in systematischer Quersuche in Sichtweite des Führers das Gelände weiträumig gegen den Wind ab. Er zeigt das Wild durch Vorstehen (Erstarren) an, woraufhin sich der Jäger zum Hund bewegt, das Wild aufstößt und es dann beschießt. Der Hund muss durchstehen, darf gegebenenfalls nachziehen, aber nicht nachrennen (nachprellen). Bei jeder Suchjagd müssen stets genügend brauchbare Jagdhunde für die Nachsuche mitgeführt werden.

- Jagdart auf Niederwild

- Der Hund sucht das Wild gegen den Wind.

- Mit Vorstehhunden!

- Ziel: Quersuche

Buschieren

Beim Buschieren, auch bekannt als „Suche unter der Flinte“, sucht der Hund im leicht bewachsenen Gelände in Schrotschussentfernung (15 - 25 m) vom Jäger nach Niederwild wie Hase, Kaninchen, Fasan und gelegentlich Fuchs. Dabei kann ein Vorsteh- oder Stöberhund eingesetzt werden. Der Hund sucht gegen den Wind und muss nicht zwingend vorstehen, sondern kann das Wild auch herausstoßen (Stöberhund steht nicht vor).

- Jagdart auf Niederwild

- Der Hund sucht das Wild gegen den Wind.

- Mit Vorsteh- oder Stöberhunden

- Der Hund arbeitet „unter der Flinte“

- Im unübersichtlichen Gelände

- Max. 20–25 m entfernt vom Schützen

Stöbern

Beim Stöbern suchen Hunde ohne Sichtverbindung zum Führer (also „im Dunkeln“) dicht bewachsenes Gelände wie Dickungen ab. Zum Einsatz kommen Stöber- und Vorstehhunde sowie Bracken, Teckel und Terrier. Die Hunde treiben das Wild laut spürend dem Jäger zu, der am Rand der Dickung, an Wechseln oder Pässen wartet. Die Hunde müssen „bogenrein“ jagen, das heißt, sie verfolgen das Wild nur bis zum Dickungsrand und kehren dann selbstständig zurück, um weiter zu suchen. Bei jeder Stöberjagd müssen ausreichend brauchbare Jagdhunde für die Nachsuche mitgeführt werden. Diese Jagdart zielt hauptsächlich auf Niederwild (außer Rehwild), Hase, Fuchs, Fasan, Waldschnepfe und im Schilf auf Enten. Mit wildscharfen Hunden kann auch Schwarzwild und anderes Schalenwild bejagt werden.

Stöbern im Wasser

- Der Hund durchstöbert Ufer- und Schilfbereiche nach Enten. Diese stehen vor dem Hund auf und können erlegt werden.

- Mit Vorstehhunden

- Das erlegte Wild wird dann vom Hund apportiert.

Schnepfenjagd

Früher war es üblich, Waldschnepfen während ihres Balzfluges im Frühjahr zu jagen. Dabei hielten sich die Männchen überwiegend in der Luft auf, während sie quorrend und puitzend nach den Weibchen suchten, die am Boden riefen. Auf diese Weise konnten gezielt Männchen erlegt werden, ohne den Fortbestand zu gefährden, da Waldschnepfen polygam leben. Heute ist die Frühjahrsjagd in Deutschland und damit die Jagd während des Schnepfenstrichs verboten. Waldschnepfen werden heute nur noch im Herbst erlegt, meist bei Stöber- und Treibjagden. Auch hier müssen stets genügend brauchbare Jagdhunde für die Nachsuche mitgeführt werden.

- Der Schnepfenstrich im Frühjahr ist verboten!

- Im Herbst darf die Waldschnepfe jedoch erlegt werden.

- Durch Buschieren, Stöbern oder im Rahmen der Treibjagd bieten sich die besten Chancen.

Abendstrich -Entenstrich

Der Nahrungsflug der Enten erfolgt hauptsächlich im Sommer und Herbst. Der Jäger stellt sich dabei entweder morgens am Wasser oder abends auf den Äsungsflächen im Feld auf (bei Gänsen ist es umgekehrt). Achtung: Kein Schuss aufs Wasser wegen der Gefahr von Abprallern! Die erste Ente sollte nicht beschossen werden, da die Enten vom Erpel angeführt werden, der hinten fliegt. Bei der Jagd auf Wasserwild müssen stets ausreichend brauchbare Jagdhunde für die Nachsuche mitgeführt werden.

- Die Jagd auf die am Abend auf dem Nahrungsgewässer einfallenden Enten.

- Beachten: Gut gedeckt im Schirm

- Der Strich dauert etwa 30 Minuten, direkt im Anschluss wird nachgesucht. Der Hund muss mitgeführt werden!

- Enten streichen meist flach gegen den Wind, fallen gegen den Wind ein.

- Nachtjagdverbot!

Balzjagd

Die Balzjagd auf Auerwild, Birkwild und Tauben (Schnepfen siehe oben) hat besondere Methoden. Der Auerhahn wird „verhört“ und angepirscht. Während der Balz lässt er zunächst vom Baum aus seine Balzarie erklingen (Baumbalz), bevor er noch vor dem Hellwerden auf den Boden absteigt (Bodenbalz), um die Hennen zu treten. Gejagt wird der Auerhahn ausschließlich während der Baumbalz. Beim letzten Teil der Balzstrophe, dem sogenannten Schleifen oder Wetzen, ist der Hahn fast taub (jeweils 3-4 Sekunden lang). Der Jäger nutzt diese Phase, um sich unbemerkt anzunähern und den Hahn zu erlegen.

Der Birkhahn wird aus einem Versteck am Balzplatz heraus bejagt. In Deutschland sind Auer- und Birkwild derzeit ganzjährig geschützt.

Beizjagd

- Bei der Beizjagd wird mit abgetragenen Greifvögeln gejagt.

- Voraussetzung: Falknerjagdschein

- Der Vogel wird links getragen, der Hund rechts geführt!

- Mit einheimischen Falken auf Flugwild

- Mit Habichtartigen auf Flugwild, Kaninchen und Hasen (Fuchs)

- Der Hund sucht das Wild, steht es vor und es wird vom Falkner herausgestoßen.

- Der Vogel verfolgt die Beute und schlägt diese.

- Das Wild wird entweder vom Greifvogel getötet oder mit dem Falknermesser abgefangen.

Neben einer nicht limitierten Anzahl ausländischer Greifvögel dürfen von den einheimischen Arten maximal 2 Tiere folgender Taxa gehalten werden:

- Habicht

- Steinadler

- Wanderfalke

- Sperber

Weitere Arten der Lockjagd

1. Mit Nahrung (Geruch)

·       Schwarzwild - Kirrung (Ansitz): Ohne Genehmigung erlaubt, aber unter bestimmten Voraussetzungen, mit geringen Mengen Getreide. Für Rehwild (Apfeltrester) nur mit Genehmigung der Unteren Jagdbehörde (UJB).

·       Luderplatz auf Haarraubwild: Geeignet für Winterfuchs, Marder und Waschbär. Oft auf offenen Flächen mit einem Luderschacht, einem senkrecht eingegrabenen Betonrohr, das mit Aufbruch und Zerwirkabfällen von gesundem Wild bestückt wird. Die Lockwirkung kann durch sternförmig angelegte Schleppen erhöht werden.

·       Enten - Kirrung: Getreide, Eicheln und Ähnliches werden am Ufer eines Gewässers ausgelegt. Im Umkreis von 100 Metern ist das Schießen von Wasserwild verboten.

2. Mit Locklauten (akustisch)

Wild wird durch Nachahmung von Geschlechtspartnern, Nebenbuhlern oder Beutetieren angelockt.

Blattjagd auf den Rehbock: Am Ende der Blattzeit am erfolgreichsten. Laute von Geiß, Schmalreh oder Kitz werden nachgeahmt, früher mit Buchenblatt, heute auch mit verschiedenen Fiepinstrumenten. Sinnvoll nur von niedrigen Erdsitzen oder Schirmen aus.

Rufjagd auf den Rothirsch: In der Brunft in der Nähe der Brunftplätze. Der Beihirsch (Nebenbuhler) wird nachgeahmt, um den Platzhirsch anzulocken. Instrumente: Hirschruf, Tritonmuschel, Herakleumrohr.

Reizjagd auf Fuchs (evtl. Marder): Der Fuchs wird mit Hasen-, Kaninchenklage oder Mauspfeifchen angelockt (Reizjagd = Laute von Beutetieren als Locklaut). Mauspfeifchen werden unter 100 m, Hasen- und Kaninchenklage über 200 m verwendet.

3. Mit Attrappen (optisch)

  • Enten: Mit Lockenten.
  • Gänse: Mit Lockgänsen.
  • Tauben: Mit Locktauben (Taubenkarussell).
  • Rabenvögel: Wo erlaubt, mit künstlichem Hüttenuhu.

Bei der Lockjagd werden Wildarten mittels Attrappen und akustischer Locker angelockt.

Erfolgversprechend vor allem auf:

- Gänse am frühen Morgen

- Tauben an allen Schadflächen

- Krähen und Elstern am frühen Morgen

Optische Lockjagd Methode
Lockvögel derselben Art zeigen Geselligkeit Krähen, Gänse, Enten, Tauben
Lockvögel derselben Art zeigen mögliche Nahrungsquelle Krähen, Gänse, Enten, Tauben
Hüttenjagd (mit dem Kunst-Uhu) Krähen hassen auf Greifvögel
Akustische Lockjagd Methode
Lockinstrumente zeigen Anwesenheit der gleichen Art Krähen, Gänse, Enten, Tauben…

- Noch in der Dunkelheit wird das Lockbild aufgebaut.

- Das Lockbild muss natürlich wirken.

- Der Jäger befindet sich gut getarnt im Schirm in günstiger Schussentfernung.

Realistisches Lockbild bei der Gänsejagd.

Zuvor:

- Auskundschaften der Flugruten

- Ideal: Einsatz der Gänseliege

- An Schadflächen, auf Feldern im Herbst

Gut: Schlechtes Wetter = tieffliegende Gänse

- Auch im Winter können Lockbilder erfolgreich sein.

- Wichtig bei der Tarnung: Schneehemd!

- Lockjagd auf Tauben: Hier in einem Weizenfeld.

- Der Schirm im Boden eingegraben, zur besseren Tarnung.

- Optimal getarnt hat bereits der Weizen eine Lockwirkung. Diese wird durch Locktauben noch verstärkt.

- Der akustische Taubenlocker kann ebenfalls eingesetzt werden.

- Das Lockbild wird für alle Wildarten in der Dunkelheit aufgebaut.

- Die Jagd beginnt mit dem einsetzenden Flug in der Morgendämmerung.

- Der Blick aus einem Schirm heraus.

- Es wird erst geschossen, wenn das Wild in Schrotschussentfernung ist.

Fangjagd

- Effektivste Jagdart auf Raubwild!

- Mit Lebend- oder Totschlagfallen

- Lebendfallen haben alle Raubwildarten als Zielart, daher größtes Fangspektrum.

- Landesrecht beachten!

- Lebendfallen müssen täglich 2-mal kontrolliert werden.

Baujagd

Auf Fuchs

Diese Jagdart wird am besten während der Ranzzeit (Januar-Februar) oder bei schlechtem Wetter („Sauwetter ist Bauwetter“) mit wenigen Jägern (2-4) durchgeführt. Die Jäger nähern sich möglichst geräuschlos und gegen den Wind dem Bau bis auf Schrotschussentfernung oder postieren sich an bekannten Pässen. Nur der Hundeführer geht bis zum Bau und lässt den Hund (Teckel oder Terrier) einschliefen. Sobald der Fuchs den Bau verlässt, wird er in einiger Entfernung mit Schrot erlegt.

Auf Dachs

Die Vorgehensweise ist ähnlich wie beim Fuchs, allerdings springen Dachse in der Regel nicht und müssen daher ausgegraben werden. Mit einer Dachsgabel werden sie zu Boden gedrückt und mit einem Fangschuss erlegt. Häufig kommt es zum Verklüften, wenn der Dachs den Hund eingräbt, indem er Erdreich zwischen sich und den Hund schiebt.

Auf Kaninchen

Hier kommen Frettchen (domestizierte Iltisse) oder Kaninchenteckel zum Einsatz. Das Frettchen wird oft mit einem Maulkorb versehen, damit es im Bau kein Kaninchen reißen kann und anschließend keinen „Verdauungsschlaf“ hält. Manchmal reicht es jedoch, dem Frettchen ein Glöckchen umzulegen, da die Kaninchen dann panisch den Bau verlassen. Diese werden dann mit Netzen (Kaninchenhauben) gefangen und abgeschlagen oder mit Schrot erlegt.

- Fuchssprengen

- „Sauwetter ist Bauwetter“, ebenso ist die Ranz erfolgversprechend

- Bei der Baujagd schlieft der Erdhund ein, um den Fuchs zu bedrängen und zum Springen zu veranlassen.

- Zuvor: Leises Anstellen der Jäger am Bau

- Der Vorstehhund kann zur möglichen, sofortigen Nachsuche mitgeführt werden. Voraussetzung: Absolute Standruhe!

- Anstand nach erfolgloser Baujagd

- Achtung: Der Dachs springt nicht.

- Der Hund kann verklüftet werden und es muss ein Einschlag (mit Schanzzeug) gemacht werden, um den Hund zu bergen und den Dachs im Bau zu erlegen.

- Schwere Verletzungen des Hundes sind häufig die Folge. Der Hund sollte Dachsrein sein und den vom Dachs befahrenen Bau nicht bearbeiten wollen.

Der befahrene Bau ist erkennbar an:

- Belaufenem Umfeld

- Bespielten Flächen (ab Mai)

- Belaufenen Pässen

Unterschied Dachs und Fuchs:

- Dachs mit Geschleif

- Dachs ohne Nahrungsreste vor dem Bau

- Dachs mit ausgepolstertem Kessel

- Dachs mit Rinne

- Dachs mit Dachsaborten

Hier: Bespielter Fuchsbau im Mai

Ansitz am Bau

Befahrener Fuchsbau

- Der Fuchs verbringt den Großteil der Zeit oberirdisch.

- Im Bau: Zur Ranz und bei schlechtem Wetter sowie zur Aufzuchtzeit.

Merke: „Sauwetter ist Bauwetter“ (Baujagd mit dem Hund)

Burgfrieden: Fuchs und Dachs, sowie Kaninchen und Brandgans können sich den Bau teilen.

- Der Dachs verbringt den Tag immer im Bau.

- "Wer den Bau hat, hat den Dachs

Jungfuchsbejagung am Bau

- Bau ausfindig machen

- Früh morgens, wenn die Fähe nach Nahrung sucht, ansitzen

- Das ganze Geheck erlegen

- Achtung: Elterntierschutz

- Unabhängig von Jagdzeiten genießen für die Jungenaufzucht notwendig Elterntiere absoluten Schutz.

Bejagung invasiver Arten

Invasive Arten stellen eine der Hauptbedrohungen für die Artenvielfalt, natürliche Lebensräume und Ökosysteme dar und sind nach EU Vorgaben zu bekämpfen!

Raubwild und Raubzeug

- Im Rahmen des Jagdschutzes dürfen Katzen geschossen werden, die mehr als 300 m vom nächsten bewohnten Gebäude entfernt angetroffen werden.

- Achtung: In Fallen gefangene Katzen sind Fundsachen und dürfen nicht erlegt werden!

- Landesrecht beachten!

- Greift ein Jagdgebrauchshund ein Stück Raubwild oder eine Katze im Jagdbetrieb an, bevor es erlegt werden konnte, und tut es ab, handelt es sich um waidgerechte Jagdausübung.

- Kann die Arbeit glaubhaft bezeugt werden, erhält der betreffende Hund das Leistungszeichen „Härtenachweis“ des JGHV.

Einzeljagd
Kategorie: Jagdbetrieb » Jagdarten