Ektoparasiten sind Parasiten, die auf der äußeren Oberfläche ihrer Wirte leben. Bei Wildtieren umfassen Ektoparasiten eine Vielzahl von Organismen, darunter Insekten (wie Flöhe, Läuse und Fliegen), Milben und Zecken. Diese Parasiten können eine Reihe von negativen Auswirkungen auf ihre Wirte haben und spielen eine wichtige Rolle in der Ökologie und Gesundheit von Wildtierpopulationen.
Bedeutung und Auswirkungen
Gesundheit und Wohlbefinden: Ektoparasiten können Unbehagen, Juckreiz und Hautirritationen verursachen. Schwere Infektionen können zu Anämie, Gewichtsverlust und sekundären Infektionen führen.
Krankheitsübertragung: Viele Ektoparasiten sind Vektoren für pathogene Organismen. Zecken übertragen beispielsweise Borreliose und Anaplasmose, während Flöhe das Bakterium Yersinia pestis, den Erreger der Pest, übertragen können.
Verhaltensänderungen: Infektionen mit Ektoparasiten können das Verhalten von Wildtieren verändern, etwa durch vermehrtes Kratzen oder Putzen, was Energie kostet und die Nahrungsaufnahme oder Fortpflanzung beeinträchtigen kann.
Verbreitung und Übertragung
Ektoparasiten werden häufig durch direkten Kontakt zwischen Wirten oder über die Umgebung übertragen. Einige Parasiten haben spezifische Wirtsspezifitäten, während andere generalistisch sind und verschiedene Arten befallen können. Umweltbedingungen wie Temperatur und Feuchtigkeit beeinflussen die Vermehrung und Überlebensfähigkeit von Ektoparasiten.
Räude
Kriterium
Beschreibung
Erreger
Sarcoptesmilben (z.B. Sarcoptes scabiei)
Betroffene Wildarten
Gams-, Steinwild, Füchse, weitere Schalen- und Raubwildarten
Übertragung
Direkter Kontakt, kontaminierte Lager- und Scheuerstellen
Hauptsymptome
- Schuppenbildung an Haupt und Träger- Haarausfall- Borkige, eitrige Krusten
Zusätzliche Symptome
- Starker Juckreiz- Haarlose Scheuerflächen- Verborkung der Lichter und des Äsers
Verlauf
Chronisch, führt zu Sehstörungen, Problemen bei der Nahrungsaufnahme und letztlich zum Tod
Diagnose
Sichtbare Symptome, mikroskopische Untersuchung der Hautkrusten
Behandlungsmöglichkeiten
Erlegen und unschädliche Beseitigung betroffener Tiere, Populationsausdünnung
Prävention
- Jagdruhe im Seuchenherd- Ausdünnung angrenzender Bestände
Bedeutung für die Jagd
Wichtig zur Erhaltung gesunder Wildbestände und zur Vermeidung der Ausbreitung der Krankheit
Räude
Fliegenlarven
Wildarten
Alle Wildarten
Ansteckung Mensch
Keine Ansteckung, aber natürlich Befall möglich
Betroffene/s Organ/e
Offene Wunden
Veränderungen
—Lebendes Tier: Madenbefall aller
Entwicklungsstadien; Apathie; Mattheit; Koordinationsprobleme—
Totes Tier: Sepsis kann zum Tod führen
Ursache
Offene Verletzungen
Maßnahmen
Kranke Tiere erlegen; unschädliche Beseitigung
Fliegeneier und Maden in offener Wunde
Rachen- und Hautdassellarvenbefall
Wildarten
Reh- oder Rotwild, selten andere Wildarten
Ansteckung Mensch
Möglich, aber unwahrscheinlich
Betroffene/s Organ/e
Haut, Rachen, Nase
Veränderungen
—Lebendes Tier: Kleine Beulen im Winter unter
der Decke, Röcheln, Husten, Schnaufen—
Totes Tier: Larven in Haut und Rachenraum
Ursache
Hautdasselfliegen legen ihre Eier an den Dünnungen ab,
dort schlüpfen die Maden, bohren sich in die Unterhaut, wandern zum Rücken,
wo sie ein Atemloch bohren und überwintern. Im Folgefrühjahr verlassen sie
das Wirtstier durch das Atemloch.
Maßnahmen
Bei geringem Befall verwertbar; bei Abmagerung/extremem
Befall mit Veränderungen des Gewebes unschädliche Beseitigung oder amtliche
Fleischbeschau
RachendasselbefallRachenbremse Kreislauf
Hautwürmer - Filarien
Wildarten
Alle Schalenwildarten
Ansteckung Mensch
Ja
Betroffene/s Organ/e
Subkutan in der Schulter- und Lendengegend sowie in der
Unterhaut von Oberarm und Oberschenkel im Bindegewebe der Karpal- und
Tarsalgelenke
Veränderungen
Sichtbare Würmer in der Unterhaut; Entzündung der
Lymphknoten
Ursache
Übertragung durch Zecken und Stechmücken/ Griebelmücken
Maßnahmen
Kranke Tiere erlegen; bei Gelenksentzündungen oder
Abmagerung; Fleischuntersuchung notwendig
Hautwürmer Filarien
Lausfliegen und Hirschlausfliege
Wildarten
Schalenwild, v. a. Rotwild
Ansteckung Mensch
Selten
Betroffene/s Organ/e
Haut
Veränderungen
—Lebendes Tier: Juckreiz; Unruhe—
Totes Tier: Sichtbare Parasiten
Ursache
Lausfliegen, Hirschlausfliege (Reh- und Rotwild),
Gamslausfliege oder Lausfliege (Federwild)
Maßnahmen
Wildbret verzehrfähig
LausfliegeHirschlausfliege
Zecken
Wildarten
Alle Wildarten, häufig Flugwild
Ansteckung Mensch
Ja (Borreliose, FSME, Tularämie)
Betroffene/s Organ/e
Hirnhautentzündung bei FSME; Haut
Veränderungen
—Lebendes Tier: Bei massenhaftem Befall
geschwächter Allgemeinzustand—
Totes Tier: Sichtbare Parasiten; Entzündungen
an Bissstellen
Ursache
Zecken
Maßnahmen
Bei normalem Befall ohne Auffälligkeiten an Organen ist
Wildbret verzehrfähig
Zeckenbefall
Haarlinge
Wildarten
Alle Wildarten
Ansteckung Mensch
Nein
Betroffene/s Organ/e
Haarlinge ernähren sich von der Haut des Wirts
Veränderungen
—Lebendes Tier: Bei massenhaftem Befall
geschwächter Allgemeinzustand—
Totes Tier: Sichtbare Parasiten; Entzündungen
an Bissstellen
Ursache
Haarlinge
Maßnahmen
Bei normalem Befall ohne Auffälligkeiten an Organen ist
Wildbret verzehrfähig