Waidlexikon

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pH-Wert

Der pH-Wert ist eine Maßeinheit, die den sauren, neutralen oder basischen Charakter einer wässrigen Lösung angibt. Er wird auf einer Skala von 0 bis 14 gemessen, wobei ein pH-Wert von 7 als neutral gilt. Werte unter 7 kennzeichnen saure Lösungen, während Werte über 7 basisch sind. Der pH-Wert hängt von der Konzentration der Wasserstoffionen (H⁺-Ionen) in der Lösung ab: niedrigere pH-Werte zeigen höhere Konzentrationen an H⁺-Ionen und damit eine stärkere Säure an, während höhere pH-Werte auf niedrigere Konzentrationen an H⁺-Ionen und eine stärkere Basis hinweisen. Der pH-Wert spielt eine wichtige Rolle in vielen Bereichen wie der Chemie, Biologie, Medizin, Landwirtschaft und Umweltwissenschaften.

pH-Wert

pH-Wert


Phacelia

Merkmal Beschreibung
Wissenschaftlicher Name Phacelia tanacetifolia
Familie Boraginaceae (Raublattgewächse)
Herkunft Ursprünglich aus Nordamerika

Physische Merkmale:

Merkmal Beschreibung
Wuchsform Einjährige, krautige Pflanze
Höhe 50-100 cm
Blätter Gefiederte, tief eingeschnittene Blätter, die an Farn erinnern
Blüten Kleine, glockenförmige Blüten, die in dichten, traubigen Wickeln angeordnet sind; meist violett-blau, manchmal weiß
Blütezeit Juni bis September

Lebenszyklus und Wachstumsbedingungen:

Merkmal Beschreibung
Lebenszyklus Einjährig
Bodenansprüche Bevorzugt gut durchlässige, nährstoffreiche Böden, toleriert jedoch eine Vielzahl von Bodenarten
Lichtansprüche Bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte
Wasserbedarf Mäßig, verträgt Trockenheit, benötigt jedoch gleichmäßige Feuchtigkeit während der Keimung

Anbau und Nutzung:

Nutzung Beschreibung
Gründüngung Häufig als Gründüngungspflanze verwendet, um den Boden zu verbessern und Erosion zu verhindern
Bienenweide Beliebte Pflanze bei Imkern, da sie eine hervorragende Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber darstellt
Zwischenfrucht Genutzt als Zwischenfrucht, um Unkrautwachstum zu unterdrücken und Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen
Bodenverbesserung Trägt zur Verbesserung der Bodenstruktur bei, erhöht den Humusgehalt und fördert das Bodenleben

Vorteile:

Vorteil Beschreibung
Schnelles Wachstum Schnell wachsende Pflanze, die schnell Boden bedeckt und schützt
Nützlingsförderung Fördert Nützlinge durch Bereitstellung von Nektar und Pollen
Bodenlockerung Tiefes Wurzelsystem lockert den Boden und verbessert die Wasserinfiltration
Unkrautunterdrückung Dichte Bewuchsdecke hilft, Unkrautwachstum zu unterdrücken

Nachteile und Herausforderungen:

Nachteil Beschreibung
Frostempfindlichkeit Empfindlich gegenüber Frost, daher in gemäßigten Klimazonen oft nur als Sommerzwischenfrucht geeignet
Selbstaussaat Kann sich unter geeigneten Bedingungen stark selbst aussäen und unkontrolliert verbreiten
Nematodenanfälligkeit In einigen Regionen kann Phacelia anfällig für Nematoden sein, was die Bodenqualität beeinträchtigen kann

Verbreitung und Anbaugebiete:

Verbreitung Beschreibung
Ursprüngliche Verbreitung Nordamerika
Heutige Anbaugebiete Weltweit in gemäßigten Klimazonen, insbesondere in Europa und Nordamerika als landwirtschaftliche Kulturpflanze

Besonderheiten:

Besonderheit Beschreibung
Attraktive Blüte Die auffälligen, violett-blauen Blüten sind nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch ästhetisch ansprechend
Phacelia als „Bienenfreund“ Bekannt unter dem Namen „Bienenfreund“ aufgrund ihrer hohen Attraktivität für Bienen
Schnelle Bodenbedeckung Ideal zur schnellen Begrünung von Brachflächen oder als Zwischenfrucht
Phacelia

Phacelia


Pinsel

Unter "Pinsel" versteht man die Haare an der Brunftrute bei Paarhufern.

Pinsel

Pinsel


Pionierbaumart

Eine Pionierbaumart ist eine Pflanzenart, die sich in einem ökologisch frühen Stadium eines sich entwickelnden Ökosystems ansiedelt oder etabliert. Diese Baumarten zeichnen sich typischerweise durch schnelles Wachstum und eine hohe Anpassungsfähigkeit an widrige Umweltbedingungen aus, wie z.B. nährstoffarme Böden oder extreme klimatische Bedingungen. Pionierbaumarten spielen eine wichtige Rolle bei der Kolonisierung und der ersten Besiedlung von neu entstandenen oder gestörten Lebensräumen, wie z.B. nach Bränden, Stürmen oder Rodungen. Sie schaffen oft die Bedingungen, unter denen sich andere Pflanzenarten ansiedeln und das Ökosystem langfristig stabilisieren können.


Pirol

Merkmal Beschreibung
Wissenschaftlicher Name Oriolus oriolus
Familie Oriolidae (Pirole)
Verbreitung Brutgebiete in Europa und Westasien, überwintert in Afrika südlich der Sahara

Physische Merkmale:

Merkmal Beschreibung
Körpergröße 20-24 cm
Gewicht 50-70 g
Flügelspannweite 44-47 cm
Gefieder (Männchen) Leuchtend gelb mit schwarzen Flügeln und Schwanz
Gefieder (Weibchen) Grünlich-gelb mit weniger kontrastreichen Flügeln und Schwanz
Schnabel Stark, spitz und rosafarben
Augen Dunkel, mit einem charakteristischen roten Augenring bei erwachsenen Vögeln

Verhalten und Lebensweise:

Verhalten Beschreibung
Ernährung Insekten, Früchte und Beeren
Fortpflanzung Monogam, bildet Paare für die Brutzeit
Brutzeit Mai bis Juli
Gelegegröße 3-5 Eier
Brutdauer 14-16 Tage
Nestlingszeit 14-17 Tage, Nesthocker
Nestbau Nest wird in hohen Bäumen aus Gras, Zweigen und Wurzeln gebaut, oft in Astgabeln

Verbreitung:

Verbreitung Beschreibung
Brutgebiete Wälder, Parks und Gärten in Europa und Westasien
Überwinterungsgebiete Tropische und subtropische Wälder in Afrika südlich der Sahara

Ökologische Bedeutung:

Bedeutung Beschreibung
Bestäuber Trägt zur Bestäubung von Blüten bei, während er nach Insekten sucht
Samenverbreitung Hilft bei der Verbreitung von Samen durch den Verzehr von Früchten und Beeren
Nützling Reduziert die Anzahl von Schädlingen durch das Fressen von Insekten

Schutzstatus:

Schutzstatus Beschreibung
IUCN Nicht gefährdet (Least Concern)
Bedrohungen Habitatverlust, Pestizideinsatz, Klimawandel

Schutzmaßnahmen:

Maßnahme Beschreibung
Habitatmanagement Erhalt und Pflege von Wäldern und Parklandschaften
Pestizidvermeidung Reduktion des Einsatzes von Pestiziden, um die Nahrungsketten intakt zu halten
Öffentlichkeitsarbeit Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Schutz des Pirole und seiner Lebensräume

Besonderheiten:

Besonderheit Beschreibung
Gesang Melodischer, flötender Gesang, der oft als „pi-rol“ beschrieben wird
Migrationsverhalten Langstreckenzieher, fliegt große Distanzen zwischen den Brut- und Überwinterungsgebieten
Färbung Auffällig leuchtend gelbes Gefieder der Männchen, das im Sommer leicht zu erkennen ist
Pirol

Pirol


Pirsch

Unter "Pirsch" versteht man die Einzeljagdart zu Fuß. Diese Jagdart gilt als Königsdisziplin.

Pirsch

Pirsch


Pirschfluggreifer

Unter "Pirschfluggleiter" versteht man Greifvögeln mit kurzen, runden Schwingen und einem langen Schwanz. Dazu gehören Arten wie Habichte und Sperber. Sie zeichnen sich durch einen schnellen und wendigen Flug aus, der es ihnen ermöglicht, ihre Beute überraschend von einer erhöhten Ansitzwarte aus zu schlagen.

Pirschfluggreifer

Pirschfluggreifer


Pirschpfad

Unter "Pirschpfad" versteht man gefegte Wege zu Hotspots oder Ansitzeinrichtunges.

Pirschpfad

Pirschpfad


Pirschzeichen

Pirschzeichen sind Spuren oder Anzeichen, die während der Jagd entdeckt werden und auf das Vorhandensein von Wild in einem bestimmten Gebiet hinweisen. Diese Zeichen können verschiedene Formen annehmen, darunter frische Fährten, Losung Fress- oder Fraßspuren, Federreste, Haare oder Schleifspuren an Bäumen. Pirschzeichen helfen Jägern, die Anwesenheit und das Verhalten von Wildtieren zu erkennen und ihre Jagdstrategien entsprechend anzupassen. Sie dienen auch dazu, die Qualität und Aktivität des Wildes in einem bestimmten Jagdrevier zu beurteilen.

Pirschzeichen hier ein Trittsiegel

Pirschzeichen hier ein Trittsiegel


Pirschzeichen

Unter "Pirschzeichen" versteht man Zeichen, die im Zusammenhang mit dem Schuss auf ein Stück Wild und die damit verbundenen Hinweise auf den Treffersitz und die Fluchtrichtung geben. Z.B.  Schweiß, Wildhaar, Knochensplitter, Körperteile und Eingriffe.


Pistole

Eine Pistole ist eine tragbare Feuerwaffe, die für den Nahkampf konzipiert ist. Sie besteht aus einem Lauf, in dem sich die Patrone befindet, einem Griff und einem Abzugmechanismus. Pistolen können halbautomatisch sein, was bedeutet, dass sie nach jedem Schuss automatisch nachgeladen werden können, oder sie können auch manuell betrieben werden. Sie werden in der Regel von einer Hand gehalten und können verschiedene Größen haben, von kleinen, verdeckt tragbaren Modellen bis hin zu größeren Varianten für militärische oder polizeiliche Einsätze. Der Gebrauch von Pistolen ist weltweit verbreitet, sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich.

Pistole

Pistole


Pitch

Unter "Pitch" versteht man ein Schaftmaß, das den Winkel zwischen Schaftkappe und Visierlinie beschreibt.


Platzbock

Unter "Platzbock" versteht man einen Bock der sein Revier verteidigt und dominiert.


Plätzen

Unter "Plätzen" versteht man eine Stelle, an der ein Bock seinen Einstand markiert indem er das Laub auf dem Boden wegscharrt.


Platzhirsch

Unter"Platzhirsch" versteht man den stärksten Hirsch in einem Rudel der seinen Einstand und sein Kahlwildrudel verteidigt und dominiert.

Platzhirsch

Platzhirsch


Platzhocker

Platzhocker sind Vogeljunge, die befiedert, sehend und teilweise eigenständig zur Welt kommen. Obwohl sie das Nest verlassen können, bleiben sie in der Nähe, um sich von den Elterntieren füttern zu lassen. Zu dieser Gruppe gehören beispielsweise Möwen.

Platzhocker

Platzhocker


Plätzstellen

Plätzstellen sind von Rehböcken markierte Territorien, die sie durch Schlagen mit den Vorderläufen in den Boden markieren. Dabei erfolgt die Duftmarkierung durch das Sekret der Klauensäckchen.


Plenterschlag

Merkmal Beschreibung
Definition Der Plenterschlag ist eine spezielle Form der Waldbewirtschaftung, bei der Bäume in unregelmäßigen Abständen und unterschiedlichen Altersklassen einzeln oder in kleinen Gruppen entnommen werden. Ziel ist es, eine kontinuierliche Waldbestockung zu erhalten und die natürliche Verjüngung zu fördern.
Synonyme Dauerwald, Dauerwaldwirtschaft, Plenterwaldwirtschaft

Hauptmerkmale:

Merkmal Beschreibung
Bewirtschaftungsform Naturnah und nachhaltig, orientiert sich am natürlichen Waldzyklus
Verjüngung Ständige natürliche Verjüngung durch Lichtungen, die durch die Entnahme einzelner Bäume oder Baumgruppen entstehen
Struktur Vielschichtige Bestände mit Bäumen unterschiedlichen Alters und Durchmessers
Entnahme Einzelbaumentnahme oder Entnahme kleiner Gruppen, oft selektiv nach Qualität und Reifegrad

Vorteile:

Vorteil Beschreibung
Nachhaltigkeit Kontinuierliche Waldbedeckung und Erhalt der ökologischen Funktionen des Waldes
Biodiversität Förderung einer hohen Artenvielfalt durch unterschiedliche Licht- und Mikroklimaverhältnisse
Boden- und Wasserschutz Schutz vor Bodenerosion und Verbesserung des Wasserhaushalts durch ständige Bodenbedeckung
Stabilität Erhöhung der ökologischen und ökonomischen Stabilität des Waldes gegenüber Störungen

Nachteile und Herausforderungen:

Nachteil Beschreibung
Komplexität Erfordert hohe fachliche Kompetenz und umfangreiche Kenntnisse der Walddynamik
Planung und Kontrolle Intensiverer Aufwand in der Planung und Kontrolle der Waldbewirtschaftung
Wirtschaftlichkeit Kurzfristig geringere Holzerträge im Vergleich zu Kahlschlagmethoden

Anwendungsgebiete:

Gebiet Beschreibung
Hochwald Vor allem in Laub- und Mischwäldern angewendet
Schutzwälder In Wäldern mit besonderen Schutzfunktionen, wie Bodenschutz- oder Trinkwasserschutzwäldern

Ökologische Bedeutung:

Bedeutung Beschreibung
Lebensraum Erhalt und Förderung vielfältiger Lebensräume für Flora und Fauna
Naturschutz Integration von Naturschutzmaßnahmen in die forstwirtschaftliche Praxis
Klimaschutz Beitrag zum Klimaschutz durch kontinuierliche Kohlenstoffspeicherung im Wald

Beispiele:

Beispiel Beschreibung
Schwarzwald (Deutschland) Traditionelle Anwendung des Plenterschlagsystems, bekannt für seine strukturell vielfältigen und ökologisch wertvollen Wälder
Schweizer Jura Weit verbreitete Anwendung in den naturnahen Wäldern des Schweizer Juras

Polygonlauf

Unter "Polygonläufen" versteht man einen gezogenen Büchsenlauf, bei dem die Übergänge von Zügen und Feldern fließend sind. Der Vorteil liegt in einer  guten Gasdruckabdichtung und eine langen Lebensdauer.

Polygonlauf

Polygonlauf


Population

Eine Population im Zusammenhang mit Wildtieren bezieht sich auf eine Gruppe von Individuen derselben Art, die innerhalb eines bestimmten geografischen Gebiets leben und reproduktiv miteinander verbunden sind. Diese Gruppe teilt sich denselben Lebensraum und ist durch genetische, ökologische und soziale Interaktionen miteinander verbunden. Die Population wild lebender Tiere unterliegt natürlichen Schwankungen in ihrer Größe und Zusammensetzung, die durch Faktoren wie Nahrungsverfügbarkeit, Prädation, Krankheiten, Klima und menschliche Einflüsse beeinflusst werden können. Der Begriff "wild" in diesem Kontext bedeutet, dass diese Populationen in natürlichen Lebensräumen existieren und nicht domestiziert oder in Gefangenschaft gehalten werden.