Waidlexikon
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Geäfter
Das Geäfter sind bei Schalenwild nach hinten und oben zurückgezogene Strahlen des Laufskeletts. Sie entsprechen an eurer Hand dem Zeigefinger und dem kleinen Finger. Der Daumen existiert nicht. Bei Schalenwild wird das Geäfter in der Regel erst beim flüchtenden Stück im Tritt sichtbar. Im Tritt von Schwarzwild hingegen ist es immer abgedrückt.
Das Geäfter beim Schalenwild sind nach hinten und oben verlaufende Strahlen des Laufskeletts. Diese entsprechen am menschlichen Handknochen dem Zeigefinger und dem kleinen Finger. Der Daumen ist nicht vorhanden. Beim Schalenwild wird das Geäfter normalerweise erst beim flüchtenden Tier im Tritt sichtbar. Beim Schwarzwild hingegen ist es im Tritt immer abgedrückt.
Gebirgsstelze
Definition und Merkmale der Gebirgsstelze:
Begriff | Gebirgsstelze |
Wissenschaftlicher Name | Motacilla cinerea |
Familie | Stelzen und Pieper (Motacillidae) |
Ordnung | Sperlingsvögel (Passeriformes) |
Größe | Körperlänge: 18-20 cm, Flügelspannweite: 25-27 cm |
Gewicht | 14-19 g |
Aussehen | |
- Gefieder | Oberseite grau, Unterseite gelb; Männchen in der Brutzeit mit schwarzer Kehle, Weibchen blasser |
- Schwanz | Lang und ständig wippend, gelb mit weißen Rändern |
- Beine | Lang und schlank, angepasst für das Laufen und Wippen |
Lebensraum | Bevorzugt klare, schnell fließende Gewässer in Gebirgs- und Hügellandschaften, oft in der Nähe von Bächen und Flüssen |
Verbreitung | Europa, Asien und Nordafrika; in Europa häufig in den Alpen, Pyrenäen und Karpaten |
Nahrung | |
- Ernährung | Insekten und andere kleine Wirbellose, die sie am Ufer und im flachen Wasser fängt |
- Jagdverhalten | Ständig in Bewegung, wippt mit dem Schwanz und fängt Beute im Flug oder am Boden |
Fortpflanzung | |
- Brutzeit | April bis August |
- Nestbau | Nest in Spalten, unter Brücken oder in Gebäudenischen, gut versteckt |
- Gelege | 4-6 Eier, Brutdauer etwa 12-14 Tage |
- Aufzucht | Beide Eltern füttern die Jungvögel, die nach etwa 13-15 Tagen flügge werden |
Verhalten | |
- Gesang | Einfache, zwitschernde Rufe, oft im Flug vorgetragen |
- Sozialverhalten | Territorial während der Brutzeit, ansonsten oft einzelgängerisch |
Zugverhalten | Teilweise Zugvogel, Populationen in nördlichen und höheren Lagen ziehen im Winter in wärmere Gebiete |
Schutzstatus | Nicht gefährdet, aber durch Umweltverschmutzung und Veränderungen in Fluss- und Bachsystemen lokal bedroht |
Besonderheiten | |
- Wippverhalten | Charakteristisches Wippen mit dem Schwanz, besonders auffällig und typisch für die Art |
- Anpassungsfähigkeit | Anpassungsfähig an verschiedene Lebensräume, solange es in der Nähe von Wasser ist |

Gebiss der Hasenartigen
Die Schneidezähne im Oberkiefer von Hasenartigen sind einzigartig. Sie bestehen aus Nagezähnen und den dahinterliegenden Stiftzähnen. Diese Zähne besitzen offene Wurzeln, die ein kontinuierliches Wachstum ermöglichen und sich durch Abnutzung selbst schärfen. Da Eckzähne fehlen, entsteht eine relativ große Lücke. Die Backenzähne bilden eine Kaufläche.

Gebiss vom Fuchs
Aufbau und Zahnformel des Gebisses eines Fuchses
Ein Fuchs hat ein gut entwickeltes Gebiss, das für seine omnivore Ernährungsweise ausgelegt ist. Die Zahnformel beschreibt die Anzahl und Art der Zähne in jeder Hälfte des Ober- und Unterkiefers und ist wie folgt:
Zahnformel eines Fuchses:
- Oberkiefer (Maxilla): 3I, 1C, 4P, 2M
- Unterkiefer (Mandibula): 3I, 1C, 4P, 3M
Dies ergibt insgesamt 42 Zähne, was typisch für viele Hundeartige (Canidae) ist.
Details zum Gebiss:
- Schneidezähne (Incisivi, I):
- Eckzähne (Canini, C):
- Vormahlzähne (Prämolaren, P):
- Mahlzähne (Molaren, M):
Funktion der Zähne:
- Schneidezähne: Zum Greifen und Halten von Nahrung.
- Eckzähne: Zum Reißen und Festhalten der Beute.
- Vormahlzähne und Mahlzähne: Zum Zerkleinern und Kauen von Nahrung, besonders Fleisch und Pflanzenmaterial.
Die spezifische Anordnung und Struktur des Gebisses ermöglichen es dem Fuchs, sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung effizient zu verarbeiten.

Gebräuchliche Schrotstärken
Unter Schrotstärke verstehen wir den Durchmesser der einzelnen Schrotkugeln. Je größer das Kaliber ist, desto weniger Schrote sind in der Ladung.
Gebrech
Unter Gebrech verstehen wir das Gebiß beim Schwarzwild.

GEE
Wenn die Waffe auf GEE engeschossen werden soll, gilt folgende Einstellung. GEE steht dabei für „günstigste Einschießentfernung“. Sie beträgt i. d. R. auf 100 m Entfernung 4 cm "hoch".
Gefahrenbereich
Gefahrenbereiche können je nach Kaliber und Munitionstyp variieren. Diese Werte sind allgemeine Richtwerte und können je nach spezifischer Munition und Waffe abweichen.
Kaliber/Typ | Gefahrenbereich (in Metern) | Beschreibung |
.22 LR | 1.500 | Kleinere Munition, häufig für Kleintiere und Training |
.223 Remington | 3.800 | Gängig bei der Jagd auf mittelgroßes Wild |
.308 Winchester | 4.500 | Beliebtes Jagdkaliber für große Wildarten |
.30-06 Springfield | 4.800 | Universalkaliber für Jagd auf großes Wild |
7mm Remington Magnum | 5.000 | Hohe Reichweite und Durchschlagskraft |
.300 Winchester Magnum | 5.300 | Sehr kraftvoll, geeignet für große und weite Ziele |
.338 Lapua Magnum | 6.000 | Extrem weite Schussdistanzen und hohe Energie |
Anmerkungen
- Gefahrenbereich: Die maximale Entfernung, die ein Geschoss zurücklegen kann und noch gefährlich ist.
- Beschreibung: Ein kurzer Überblick über die typische Verwendung der Munition.
Diese Tabelle dient als allgemeine Orientierung. Es ist wichtig, die spezifischen Angaben des Herstellers und die örtlichen Jagdvorschriften zu beachten, um die Sicherheit bei der Jagd zu gewährleisten.
Bei Schrotmunition gilt die Faustregel: Schrotstärke x 100
Geflügelpest
Definition der Geflügelpest
Die Geflügelpest, auch bekannt als Vogelgrippe oder Aviäre Influenza, ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die hauptsächlich Vögel, insbesondere Geflügel, betrifft. Sie wird durch Influenza-A-Viren verursacht, wobei verschiedene Subtypen existieren, von denen einige auch auf Menschen und andere Tiere übertragbar sind.
Hauptmerkmale:
- Erreger: Influenza-A-Viren (Subtypen wie H5N1, H7N9)
- Übertragung: Direkter Kontakt mit infizierten Vögeln, deren Exkrementen, kontaminiertem Futter, Wasser oder Equipment. Auch über Lufttröpfchen möglich.
- Symptome bei Vögeln:
- Symptome bei Menschen (bei Übertragung):
Prävention und Kontrolle:
- Biosicherheitsmaßnahmen: Strenge Hygienemaßnahmen in Geflügelbetrieben, Quarantäne für Neuankömmlinge, Desinfektion von Ausrüstung und Personal.
- Impfungen: In einigen Fällen werden Impfstoffe eingesetzt, um Geflügel zu schützen.
- Überwachung und Meldung: Regelmäßige Kontrollen und sofortige Meldung von Verdachtsfällen an die zuständigen Behörden.
- Keulung und Sperrgebiete: Im Fall eines Ausbruchs werden oft betroffene Tiere getötet und Sperrgebiete eingerichtet, um die Ausbreitung zu verhindern.
Die Geflügelpest stellt eine bedeutende Bedrohung für die Geflügelwirtschaft dar und erfordert daher umfassende Maßnahmen zur Überwachung und Kontrolle.
Geflügelt
Unter Geflügelt verstehen wir, wenn ein beschossenes und getrofenes Stück Federwild trudelnd vom Himmel fällt. Dieses Schusszeichen gibt aufschluss darüber, dass die Schwingen getroffen wurden.

Geheck
Unter Geheck verstehen wir die Welpen des Raubwildes BSp. Fuchs

Gehöre
Gehöre sind die Ohren des Haarraubwildes

Gehörn
Die Stangen (Geweih) beim Rebock werden als Gehörn bezeichnet.

Gehorsam
Gehorsam bei der Hundeausbildung
Gehorsam in der Hundeausbildung bezieht sich auf die Fähigkeit und Bereitschaft eines Hundes, auf die Kommandos und Signale seines Führers zuverlässig und korrekt zu reagieren. Es beinhaltet das Training des Hundes, bestimmte Verhaltensweisen auf Aufforderung auszuführen oder zu unterlassen.
Hauptkomponenten des Gehorsams:
- Grundkommandos:
- Impulskontrolle:
- Leinenführigkeit:
- Sozialverträglichkeit:
- Signalverhalten:
- Schussfestigkeit

Geiß
Geiß ist die Bezeichnung von weiblichem Reh-, Gams- oder Steinwild

Geißkitz
Weibliches Kitz von Reh, Gams- und Steinwild.

geladen
Eine Waffe ist geladen, wenn sich eine Patrone im Patronenlager oder dem eingelegten Magazin befindet.

Geläuf
Geläuf bezeichnet die Spuren vom Federwild mit Ausnahme des Auerwildes (Fährte).
Gelbbauchunke
Gelbbauchunke (Bombina variegata)
Merkmal | Beschreibung |
Wissenschaftlicher Name | Bombina variegata |
Ordnung | Froschlurche (Anura) |
Familie | Unken (Bombinatoridae) |
Verbreitungsgebiet | Zentraleuropa, von Frankreich bis in die Karpaten |
Lebensraum | Flache Gewässer, Tümpel, Pfützen, temporäre Gewässer |
Körpergröße | 3,5 bis 5,5 cm |
Aussehen | - Oberseite: Grau bis braun mit unregelmäßigen Flecken |
- Unterseite: Gelb bis orange mit schwarzen Flecken (namensgebend) | |
Merkmale | Warzige Haut, herzförmige Pupillen |
Ernährung | Insekten, Spinnen, Würmer |
Fortpflanzung | Eiablage in kleinen Gewässern, Kaulquappen entwickeln sich im Wasser |
Gefährdungsstatus | Gefährdet (aufgrund von Lebensraumverlust und Verschmutzung) |
Besonderheiten | - Warnfärbung der Unterseite als Abwehrmechanismus gegen Fressfeinde |
- Erzeugt charakteristische Rufe, um Artgenossen anzulocken |
Anmerkungen
- Warnfärbung: Die Gelbfärbung der Unterseite dient zur Abschreckung von Fressfeinden und signalisiert Giftigkeit.
- Gefährdung: Der Rückgang geeigneter Lebensräume durch menschliche Eingriffe stellt die größte Bedrohung für die Gelbbauchunke dar.

Gelber Enzian
Gelber Enzian (Gentiana lutea)
Merkmal | Beschreibung |
Wissenschaftlicher Name | Gentiana lutea |
Familie | Enziangewächse (Gentianaceae) |
Ordnung | Enzianartige (Gentianales) |
Verbreitungsgebiet | Gebirgige Regionen Europas, insbesondere Alpen, Pyrenäen, Apenninen |
Lebensraum | Almen, Bergwiesen, und lichte Wälder, meist auf kalkhaltigen Böden |
Wuchshöhe | 50 bis 150 cm |
Aussehen | - Große, breit-lanzettliche Blätter, die in grundständigen Rosetten angeordnet sind |
- Gelbe, trichterförmige Blüten, die in Quirlen entlang des oberen Stängels wachsen | |
Blütezeit | Juni bis August |
Fortpflanzung | Durch Samen |
Medizinische Nutzung | - Wurzeln werden zur Herstellung von Bitterstoffen und Heilmitteln verwendet |
- Fördert Verdauung und Appetit | |
Gefährdungsstatus | Regional geschützt, in manchen Gebieten gefährdet aufgrund von Übernutzung |
Besonderheiten | - Enthält Bitterstoffe wie Gentiopikrosid und Amarogentin |
- Wurzeln werden zur Herstellung von Enzianschnaps und Heilmitteln verwendet |
Anmerkungen
- Bitterstoffe: Die Wurzeln des Gelben Enzians sind reich an Bitterstoffen, die eine lange Tradition in der Naturheilkunde haben.
- Schutzstatus: In vielen Regionen ist der Gelbe Enzian geschützt und das Ausgraben der Pflanze ist verboten, um die Bestände zu erhalten.
