Waidlexikon
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Schreitvögel
Merkmal | Beschreibung |
Definition | Schreitvögel sind eine Gruppe von Vögeln, die sich durch lange Beine und Hälse auszeichnen, was ihnen ermöglicht, in seichtem Wasser zu waten und Nahrung zu suchen. Sie gehören hauptsächlich zur Ordnung Pelecaniformes und Ciconiiformes. |
Physische Merkmale:
Merkmal | Beschreibung |
Beine | Lang und oft kräftig, angepasst an das Schreiten durch seichtes Wasser und sumpfige Gebiete |
Hals | Lang und flexibel, oft S-förmig gebogen |
Schnabel | Variiert stark je nach Nahrungsspezialisierung: kann lang und spitz, breit und flach oder kräftig und hakenförmig sein |
Flügel | Groß und breit, angepasst an langsamen, ausdauernden Flug |
Gefieder | Häufig in gedeckten Farben wie Grau, Braun oder Weiß, oft mit auffälligen Musterungen oder Federbüscheln |
Verhalten und Lebensweise:
Merkmal | Beschreibung |
Ernährung | Hauptsächlich Fische, Amphibien, kleine Säugetiere, Insekten und Krebstiere, abhängig von der Art |
Jagdverhalten | Waten im seichten Wasser, stoßen blitzschnell mit dem Schnabel zu, um Beute zu fangen |
Sozialverhalten | Viele Arten sind gesellig und brüten in Kolonien, einige sind jedoch eher einzelgängerisch |
Fortpflanzung | Oft monogam während der Brutsaison, Nestbau in Bäumen, Büschen oder auf dem Boden in Kolonien |
Brutpflege | Beide Elternteile beteiligen sich oft an Brutpflege und Fütterung der Jungen |
Verbreitung:
Merkmal | Beschreibung |
Lebensräume | Bevorzugen Feuchtgebiete, Sümpfe, Flussufer, Seen und Küstenbereiche |
Geografische Verbreitung | Weltweit, besonders häufig in tropischen und gemäßigten Zonen |
Ökologische Bedeutung:
Merkmal | Beschreibung |
Rolle im Ökosystem | Wichtige Prädatoren in Feuchtgebieten, tragen zur Kontrolle von Fisch-, Amphibien- und Insektenpopulationen bei |
Indikatorarten | Präsenz kann auf gesunde, intakte Feuchtgebiete hinweisen |
Schutzstatus:
Merkmal | Beschreibung |
IUCN Status | Variiert stark je nach Art, einige Arten sind nicht gefährdet, während andere als bedroht gelten |
Bedrohungen | Habitatverlust durch Entwässerung von Feuchtgebieten, Umweltverschmutzung, Jagd und Klimawandel |
Besondere Arten:
Art | Beschreibung |
Graureiher (Ardea cinerea) | Weit verbreitet in Europa, Asien und Afrika, großer grauer Reiher |
Silberreiher (Ardea alba) | Groß und weiß, in Europa, Asien, Amerika und Afrika zu finden |
Schwarzstorch (Ciconia nigra) | Seltener als der Weißstorch, bevorzugt abgelegene Waldgebiete |
Rosenpelikan (Pelecanus onocrotalus) | Großer Vogel mit rosa Gefieder, in Afrika, Südeuropa und Asien |
Besonderheiten:
Merkmal | Beschreibung |
Langstreckenzieher | Viele Arten unternehmen lange Wanderungen zwischen Brut- und Überwinterungsgebieten |
Kolonienbildung | Viele Schreitvögel brüten in großen Kolonien, was Schutz vor Raubtieren bietet |
Nahrungsspezialisierung | Einige Arten haben sich stark spezialisiert, z.B. Löffler mit ihrem löffelförmigen Schnabel für das Filtrieren von Nahrung im Wasser |

Schrotdrilling
Unter "Schrotdrilling" versteht eine Kipplaufwaffe mit 3 Schrotläufen.

Schrotgarbe
Unter "Schrotgarbe" versteht man die Schrotladung nach Verlassen des Laufes. Die Ladung dehnt sich in Länge und Breite mit zunehmender Entfernung aus. Die Streuung der Schrote vergrößert sich, je weiter das Ziel entfernt ist.

Schrotladung
Bei der Schrotladung unterscheidet man zwischen Bleischroten und Weicheisenschroten bzw. Stahlschroten.
Früher wurden hauptsächlich Bleischrote verwendet, da ihre hohe Masse eine starke Tötungswirkung hatte. Aufgrund der Bleibelastung von Gewässern und gesundheitlicher Bedenken beim Verzehr von Blei werden heutzutage verstärkt hochwertige Stahlschrotpatronen entwickelt.
Schürze
Unter "Schürze" versteht man die Haare am Feuchtblatt der Ricke. Im Winter lässt sich das Rehwild darüber gut ansprechen.

schussbereit
Eine Waffe gilt nach dem Waffengesetz als schussbereit, wenn sie geladen ist. Das bedeutet, dass sich Patronen oder Geschosse in der Waffe befinden, beispielsweise im Patronenlager oder Magazin. Dies ist auch dann der Fall, wenn das Schloss der Waffe nicht gespannt ist.
Schüsseltreiben
Unter "Schüsseltreiben" versteht man das traditionelle abschließende Essen nach einer Gesellschaftsjagd mit allen an der Jagd beteiligten Personen.
Hier wird das Jagdgericht einberufen um waidgerechtes Verhalten zu ehren und Verstöße zu bestrafen.

Schussfestigkeit
Unter "Schussfestigkeit" versteht man einen Jagdhund, der sich bei der Schussabgabe ruhig verhält.
Schusshart
Unter „schusshart“ versteht man, wenn die Wildart trotz eines guten Treffer kaum zeichnet oder reagiert.
schusshitzig
Unter "schusshitzig" versteht man einen Jagdhund, der bei der Abgabe eines Schusses unruhig wird.
schussscheu
Unter "Schussscheu" versteht man einen Jagdhund, der bei Schussabgabe Angst zeigt.
Schusstafel
Eine Schusstafel ist eine grafische Darstellung, die die ballistischen Eigenschaften eines Geschosses zeigt. Sie beinhaltet Informationen wie die Flugbahn, die Auftreffenergie, die Geschwindigkeit und die Treffpunktlage des Geschosses in Abhängigkeit von der Entfernung. Schusstafeln werden genutzt, um die Leistungsdaten verschiedener Munitionstypen zu vergleichen und um Schützen bei der Zielgenauigkeit zu unterstützen, insbesondere bei der Einstellung von Visieren und Zielfernrohren.
Schusswaffen
Nach dem Waffengesetz ist eine Schusswaffe eine Waffe, die dazu bestimmt ist, Geschosse durch einen Lauf nach vorn zu treiben. Dies geschieht in der Regel durch den Einsatz von Treibmitteln, wie etwa Pulverladungen, die durch Zündung explodieren und somit das Geschoss antreiben. Das Gesetz unterscheidet zwischen verschiedenen Arten von Schusswaffen, wie z.B. Handfeuerwaffen (Pistolen und Revolver) und Langwaffen (Gewehre und Flinten), sowie zwischen erlaubnispflichtigen und erlaubnisfreien Waffen.

Schusswaffen gleichgestellte Gegenstände
Unter "Schusswaffen gleichgestellten Gegenstände" versteht man tragbare Gegenstände zum Abschießen von Munition oder von festen Körpern.
Schusszeichen
Unter "Schusszeichen" versteht man alle Zeichen nach dem Schuss, die Hinweise auf den Treffersitz geben. Neben dem Verhalten des Wildes liefern auch Pirschzeichen am Anschuss wertvolle Hinweise auf den Treffer. Ziel ist es, im Fall einer notwendigen Nachsuche gut vorbereitet zu sein.

Schützenbruch
Der Schützenbruch ist ein Streckenbruch, der den Erfolg des Jägers würdigt. Dieser Bruch ist unbefegt, etwa halb armlang und wird an der rechten Seite des Hutes getragen.
Die Übergabe erfolgt durch den Jagdleiter, entweder auf der Klinge des Hirschfängers oder Waidblattes, oder auf dem Jagdhut. Der Bruch wird mit dem Schweiß des erlegten Wildes benetzt und mit einem Händedruck sowie dem Gruß „Waidmannsheil“ überreicht.

Schutzgebiete
Merkmal | Beschreibung |
Definition | Schutzgebiete sind geografisch definierte Flächen, die durch gesetzliche oder andere wirksame Mittel zum Schutz und Erhalt der natürlichen Umwelt und der Biodiversität bestimmt sind. Diese Gebiete dienen der Bewahrung von Ökosystemen, Arten und genetischen Ressourcen. |
Typen von Schutzgebieten:
Typ | Beschreibung |
Nationalpark | Großflächige Gebiete mit weitgehend natürlicher Landschaft und hohem Schutzstatus, dienen der Erhaltung der Natur und Erholung der Bevölkerung |
Naturschutzgebiet | Gebiete mit besonderem Schutzstatus, um seltene oder bedrohte Arten und Lebensräume zu schützen |
Biosphärenreservat | Große Gebiete, die den Schutz der Biodiversität und die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen verbinden, oft unter UNESCO-Programm |
Landschaftsschutzgebiet | Gebiete, die zur Erhaltung und Pflege einer bestimmten Landschaft oder eines Landschaftsbildes dienen, oft weniger strikte Schutzmaßnahmen als Naturschutzgebiete |
FFH-Gebiet | Gebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU geschützt sind, Teil des Natura 2000 Netzwerks |
Vogelschutzgebiet | Gebiete, die speziell zum Schutz von wild lebenden Vogelarten ausgewiesen sind, auch Teil des Natura 2000 Netzwerks |
Physische Merkmale:
Merkmal | Beschreibung |
Größe | Variiert stark, von kleinen Reservaten bis zu großen Nationalparks |
Lage | Können sich auf Land, im Wasser oder an Küsten befinden, oft in ökologisch wichtigen oder sensiblen Regionen |
Zugang | Zugang kann stark reglementiert sein, um den Schutz der Gebiete zu gewährleisten |
Ziele und Funktionen:
Ziel | Beschreibung |
Biodiversitätsschutz | Erhaltung von Artenvielfalt, Ökosystemen und genetischen Ressourcen |
Erhaltung von Lebensräumen | Schutz spezifischer Lebensräume, die für bestimmte Arten oder ökologische Prozesse wichtig sind |
Forschung und Bildung | Bereitstellung von Flächen für wissenschaftliche Forschung und Umweltbildung |
Erholung und Tourismus | Ermöglichung nachhaltiger Freizeitaktivitäten und Naturerlebnisse für die Öffentlichkeit |
Klimaschutz | Schutzgebiete können als Kohlenstoffsenken dienen und zur Klimaregulation beitragen |
Verwaltung und Management:
Merkmal | Beschreibung |
Verwaltung | Oft durch staatliche oder lokale Behörden, manchmal auch durch NGOs oder private Organisationen |
Managementpläne | Maßnahmen und Strategien zur Erhaltung und Förderung der natürlichen Werte des Gebiets |
Schutzmaßnahmen | Reglementierung von Zugang, Nutzung und menschlichen Aktivitäten, z.B. Bauverbote, Jagd- und Fischereiverbote |
Herausforderungen und Bedrohungen:
Herausforderung | Beschreibung |
Habitatverlust | Durch Landnutzungsänderungen, Urbanisierung und Landwirtschaft |
Klimawandel | Veränderungen in Temperatur und Niederschlag können die Ökosysteme der Schutzgebiete beeinflussen |
Illegale Aktivitäten | Wilderei, illegale Abholzung und unregulierter Tourismus können Schutzgebiete gefährden |
Konflikte mit lokalen Gemeinden | Nutzungskonflikte zwischen Schutzgebietsmanagement und lokalen Gemeinschaften, die von den Ressourcen abhängig sind |
Bedeutung:
Merkmal | Beschreibung |
Ökologische Bedeutung | Beitrag zur Erhaltung der globalen Biodiversität und ökologischen Prozessen |
Soziale Bedeutung | Förderung des Naturbewusstseins und Bereitstellung von Erholungsmöglichkeiten |
Wirtschaftliche Bedeutung | Unterstützung nachhaltigen Tourismus und Bereitstellung von Arbeitsplätzen im Naturschutz und Management |
Beispiele:
Schutzgebiet | Beschreibung |
Yellowstone Nationalpark (USA) | Erster Nationalpark der Welt, bekannt für seine geothermalen Phänomene und Tierwelt |
Serengeti-Nationalpark (Tansania) | Berühmt für die jährliche Tierwanderung und seine große Biodiversität |
Wattenmeer (Deutschland/Niederlande/Dänemark) | UNESCO-Weltnaturerbe, wichtiges Gebiet für Wat- und Zugvögel |
Galápagos-Inseln (Ecuador) | UNESCO-Weltnaturerbe, bekannt für seine einzigartige Flora und Fauna, die Charles Darwin inspirierten |

Schutzkategorien
Unter "Schutzkategorien" versteht man Tier- und Pflanzenarten, die nicht dem Jagd- oder Fischereirecht unterliegen. Diese sind durch das Naturschutzrecht geschützt. Dabei wird zwischen allgemeinem, besonderem und strengem Schutz unterschieden. Der allgemeine Schutz umfasst Arten, die nicht ausdrücklich erwähnt werden, wie zum Beispiel Erdmäuse oder Waschbären. Arten, die unter besonderem Schutz stehen (z. B. Maulwurf und Eichhörnchen), sind in der Bundesartenschutzverordnung aufgelistet. Arten mit strengem Schutz sind in der Verordnung besonders gekennzeichnet, wie beispielsweise Wölfe und Biber.

Schutzmanagement
In Baden-Württemberg werden Wildtiere in drei Kategorien unterteilt: Nutzungsmanagement, Entwicklungsmanagement und Schutzmanagement.
Unter "Schutzmanagement" versteht man alle Arten, deren Bestände gefährdet sind. Diese dürfen nicht bejagt, sondern gehegt und beobachtet werden.

Schwalben
Merkmal | Beschreibung |
Wissenschaftlicher Name | Hirundinidae |
Familie | Hirundinidae (Schwalben) |
Verbreitung | Weltweit verbreitet, außer in der Antarktis |
Physische Merkmale:
Merkmal | Beschreibung |
Körpergröße | 11-23 cm |
Gewicht | 10-60 g |
Gefieder | Meist glänzend blau, schwarz oder braun auf der Oberseite, weiß oder hell auf der Unterseite |
Flügel | Lang und spitz, angepasst für schnellen, wendigen Flug |
Schnabel | Kurz und breit, ideal zum Fangen von Insekten im Flug |
Schwanz | Oft gegabelt, was zur Steuerung im Flug beiträgt |
Beine und Füße | Kurz, nicht zum Laufen, sondern zum Greifen von Ästen und Drähten angepasst |
Verhalten und Lebensweise:
Merkmal | Beschreibung |
Ernährung | Hauptsächlich fliegende Insekten, die im Flug gefangen werden |
Jagdverhalten | Fangen ihre Beute im Flug, oft in großen Höhen oder über Wasserflächen |
Sozialverhalten | Gesellig, nisten oft in Kolonien und sind außerhalb der Brutzeit in großen Schwärmen zu sehen |
Fortpflanzung | Monogam, bilden Paare für die Brutsaison |
Brutzeit | Je nach Region und Art, meist im Frühling und Sommer |
Gelegegröße | 3-7 Eier |
Brutdauer | 12-21 Tage, abhängig von der Art |
Nestlingszeit | 15-25 Tage, Jungvögel werden von beiden Eltern gefüttert |
Nestbau | Bauen Nester aus Schlamm und Pflanzenmaterial, oft an Gebäuden, Klippen oder in Höhlen |
Verbreitung:
Merkmal | Beschreibung |
Lebensräume | Bevorzugen offene Landschaften wie Wiesen, Felder und Gewässer, oft in der Nähe von menschlichen Siedlungen |
Zugverhalten | Viele Arten sind Langstreckenzieher, die zwischen Brutgebieten in den gemäßigten Zonen und Überwinterungsgebieten in den Tropen oder der Südhalbkugel pendeln |
Ökologische Bedeutung:
Merkmal | Beschreibung |
Rolle im Ökosystem | Wichtige Kontrolleure von Insektenpopulationen, da sie große Mengen an Fluginsekten fressen |
Indikatorarten | Ihre Anwesenheit kann auf gesunde Insektenpopulationen und intakte Ökosysteme hinweisen |
Schutzstatus:
Merkmal | Beschreibung |
IUCN Status | Variiert stark je nach Art, viele sind nicht gefährdet, einige jedoch durch Habitatverlust und Klimawandel bedroht |
Bedrohungen | Habitatverlust, Verschmutzung, Pestizideinsatz, Klimawandel und Rückgang der Insektenpopulationen |
Besondere Arten:
Art | Beschreibung |
Rauchschwalbe (Hirundo rustica) | Weit verbreitet in Europa, Asien und Amerika, bekannt für ihre langen, gegabelten Schwänze |
Mehlschwalbe (Delichon urbicum) | Weit verbreitet in Europa und Asien, baut Nester oft unter Dachvorsprüngen |
Uferschwalbe (Riparia riparia) | Brütet in Sand- und Lehmwänden entlang von Flüssen und Seen, weltweit verbreitet |
Felsenschwalbe (Ptyonoprogne rupestris) | Brütet in felsigen Regionen und an Gebäuden, in Südeuropa, Asien und Nordafrika verbreitet |
Besonderheiten:
Merkmal | Beschreibung |
Flugfähigkeit | Hervorragende Flieger, die schnelle, wendige Manöver ausführen können, um Insekten zu fangen |
Nistverhalten | Bauen kunstvolle Nester aus Schlamm und Pflanzenmaterial, oft in der Nähe von Menschen |
Zugverhalten | Beeindruckende Langstreckenzieher, die tausende Kilometer zwischen Brut- und Überwinterungsgebieten zurücklegen |
Kulturelle Bedeutung | Oft als Glücksbringer angesehen und in vielen Kulturen mit dem Frühling und der Erneuerung assoziiert |
